Der Binnenraum der Wissenschaft. Formen und Folgen disziplinärer Differenzierung

Ref. 6372

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Period

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Schweiz

Abstract

Im Kontext des Schwerpunktprogrammes "Zukunft Schweiz", Modul "Wissen", haben sich zwei Projekte für die Datenerhebung zusammengeschlossen. Sie beschäftigen sich aus zwei verschiedenen Perspektiven mit dem Zusammenhang zwischen kulturellem Kontext und der sozialen Organisation der Wissenschaft. Beide Studien analysieren die Frage, wie sich Prozesse fachlicher Abgrenzung vollziehen und worin sich die einzelnen Disziplinen und Fachgebiete unterscheiden. Die notwendigen Informationen wurden einerseits über eine schriftliche Befragung, andererseits über qualitative Interviews erhoben. Das Projekt mit dem Titel "Fachkultur und Sprachregion; sprachregionale Distanzen und Differenzen in wissenschaftlichen Disziplinen" unter der Leitung von Bettina Heinz, FORS-Referenznummer 5378, stellt die Frage, ob und inwieweit sich im schweizerischen Hochschulwesen zwei akademische Kulturen sprachregionaler Prägung unterscheiden lassen. Die Schweiz bildet ein Überschneidungsgebiet von vier Sprachgemeinschaften. Hochschulen gibt es in zwei der vier Regionen und seit kurzem auch im italienischsprachigen Landesteil. Zahlreiche empirische Einzelbefunde und punktuelle Studien weisen darauf hin, dass zwischen den Wissenschaftern der alemannischen und der lateinischen Schweiz eine kommunikative Distanz besteht und im akademischen Betrieb je unterschiedliche Traditionen am Werke sind. Systematische Untersuchungen hierzu liegen kaum vor. Im Projekt 'Fachkultur und Sprachregion' wird die Frage verfolgt, ob und inwieweit sich im schweizerischen Hochschulwesen zwei verschiedene akademische Kulturen sprachregionaler Prägung unterscheiden lassen. Das Projekt mit dem Titel "Wissenschaft als Beruf? Ursachen und Ausdrucksformen der Untervertretung von Frauen in der Wissenschaft; disziplinäre Unterschiede im Vergleich" unter der Leitung von Ursula Streckeisen, FORSbase-Referenznummer 5413, untersucht, ob und in welcher Form die Geschlechterdifferenz in den verschiedenen Disziplinen zu einem strukturierenden Prinzip wird. Mit einem Frauenanteil von 5 Prozent an der Professorenschaft gehört die Wissenschaft in der Schweiz zu den am stärksten segregierten Berufsfeldern. Dennoch gibt es bislang kaum Untersuchungen, die die Situation von Frauen in der Wissenschaft konsequent aus der Perspektive der Segregationsforschung beschreiben. Sowohl die klassische Richtung der Segregationsforschung, die insbesondere auf individuelle und strukturelle Faktoren als Erklärungsgrössen abhebt, als auch die neuere Richtung der Segregationsforschung, bei der die Frage im Vordergrundsteht, wie sich die Geschlechterdifferenz im Arbeitszusammenhang „artikuliert", d.h. inwieweit die Darstellung von Geschlecht Bestandteil der Arbeitsroutinen ist und damit zur Vergeschlechtlichung von Berufen beiträgt, werden im vorliegenden Projekt auf den Wissenschaftsbereich übertragen.

Results

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