Im Projekt wird der Verlauf der HIV-Epidemie bei durch Gerinnungspräparate infizierten Hämophilen beobachtet und Hilfsangebote erarbeitet: Primärprävention durch sichere, vireninaktivierte Gerinnungspräparate; umfassende medizinische und psychosoziale Betreuung der Betroffenen; Finanzhilfe; Information über die Krankheit und präventives Verhalten im individuellen Gespräch und über das Bulletin der Schweizerischen Hämophiliegesellschaft und an Informationsveranstaltungen. Eine Dokumentation von relevanten wissenschaftlichen Publikationen, Verhandlungsberichten und Informationsmaterial für Hämophile aus den Jahren 1982-86 wurde zusammengestellt zur Abklärung der juristischen Belange der HIV-Infektion durch Gerinnungspräparate und für die Öffentlichkeitsarbeit.
Ziel der Studie und Art der Durchführung:
- Verlaufsbeobachtung der HIV-Epidemie bei durch Gerinnungspräparate infizierten Hämophilen und Erarbeitung von Hilfsangeboten.
- Beobachtung der Epidemie mittels Umfragen bei den Leitern der 14 grösseren und kleineren Hämophilie-Behandlungszentren der Schweiz;
- Ermittlung der Bedürfnisse.
Aspekte der Prävention:
a) Primärprävention durch Behandlung mit vireninaktivierten Gerinnungspräparaten (Mitsprache bei der Entwicklung und der Verfassung von Protokollen für die klinische Prüfung, Durchführung der klinischen Prüfung, Beratung der Zulassungsbehörden).
b) Sekundärprävention durch Information der Betroffenen, individuell im Beratungsgespräch mit dem Arzt im Behandlungszentrum und durch Artikel im Bulletin und Informationsveranstaltungen der Schweizerischen Hämophiliegesellschaft (SHG).
Therapeutische Aspekte der Krankheit:
- Spezifische Problematik der Kombination HIV-Infektion/Hämophilie: Evaluation und Diskussion von Erfahrungen an den Sitzungen der ärztlichen Kommission SHG; Organisation der vorzugsweise zentralisierten Behandlung.
- Psychosoziale Aspekte: Finanzhilfe: Verhandlung mit den Geldgebern (Bund, Hersteller der Gerinnungspräparate), Bearbeitung der Reglemente, Organisation der Auszahlung, Beratung der Betroffenen.
Juristische Aspekte im Zusammenhang mit der HIV-Kontamination der Gerinnungspräparate in den Jahren 1982-86:
- Sichten und Bereitstellen von wissenschaftlichen Dokumenten, Verhandlungsprotokollen, Informationsschriften für die Betroffenen, zum Zweck der Wahrheitsfindung.
- Sichten und Zusammenstellen der Fachliteratur. Verbreiten von relevanten Artikeln und Kongressbeiträgen unter den Mitgliedern der ärztlichen Kommission SHG.
- Öffentlichkeitsarbeit