Familiäre Erziehung, Fremdbetreuung und generatives Verhalten

Ref. 1530

General description

Period

1991-1994

Geographical Area

Additional Geographical Information​

Stadt Zürich

Abstract

Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre haben bedeutende Auswirkungen auf Familien und die familiäre Erziehung gehabt. Im Vordergrund steht dabei eine zunehmende Beteiligung der Frauen an Bildung und Erwerbstätigkeit. Der damit einhergehende Abbau geschlechtsspezifischer Rollenzuteilung befindet sich im Widerspruch zu Auffassungen, die eher auf eine traditionelle Arbeitsteilung ausgerichtetet sind. Erschwerend kommt zu diesen Entwicklungen hinzu, dass sich der Lebensraum für Kinder zusehends verengt: Vier von fünf Kindern wachsen in der Schweiz allein oder mit höchstens einem Geschwisterteil auf. Die geringe Dichte an Institutionen, welche die familiäre Erziehung unterstützen, verursacht einen zusätzlichen Druck auf Eltern, die sich nicht an herkömmliche Formen der Geschlechtsrollenzuweisung halten wollen. Es sieht so aus, als würde vor allem die Geburt eines zweiten Kindes dazu führen, dass in Familien auf alte Rollenmuster zurückgegriffen wird. Umgekehrt liegt die Annahme nahe, dass häufig auf ein zweites Kind verzichtet wird, weil ein solches Ereignis zumeist nur um den Preis einer Erwerbsaufgabe der Mutter realisierbar ist. Eine Bestätigung dieser Hypothese würde u.a. die Diskrepanz zwischen der hohen Zahl an Einkindfamilien und der weiten Verbreitung des Ideals der Familie mit zwei Kindern erklären. Das Projekt geht der Frage nach, inwieweit der soziale Wandel in Familie und Gesellschaft mit vermehrten Ansprüchen an Institutionen der Fremdbetreuung verbunden ist und ob das Vorhandensein bzw. die tatsächliche Nutzung von Angeboten der Fremdbetreuung sich auf die Familien (etwa auf die Entscheidung, ein weiteres Kind zu haben) auswirkt. In einer ersten Projektphase wurden Eltern interviewt, die 1990 in der Stadt Zürich für ihr Kind einen Tagesschulplatz beantragten, wobei insbesondere Eltern, deren Kind einen solchen Platz bekam, mit jenen, deren Kind abgewiesen wurde, verglichen werden. Die Ergebnisse der ersten Phase waren bei der Gestaltung des Fragebogens für die zweite Phase besonders hilfreich. In der zweiten Phase wurde eine repräsentative Stichprobe von Stadtzürcher Eltern befragt, deren ältestes Kind seit einem Jahr eingeschult ist. Die Fragen zielen auf die familiäre und erzieherische Situation, den Bedarf an Fremdbetreuung und generatives Verhalten.

Results

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