Jugendliche
Von den 86’082 Jugendlichen, die im Sommer 2023 ihre obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben, haben 46 Prozent eine berufliche Grundbildung begonnen und 36 Prozent den allgemeinbildenden Weg eingeschlagen. 18 Prozent wählten aus unterschiedlichen Gründen eine Zwischenlösung: Je 9 Prozent sind entweder in ein Brückenangebot eingetreten oder realisieren ein Zwischenjahr.
2023 ist ein Anstieg an Jugendlichen, die ein Zwischenjahr realisieren zu erkennen. Dagegen begeben sich weniger Jugendliche auf den allgemeinbildenden Weg (2018: 33%, 2019: 37%, 2020: 41%, 2021: 40%, 2022: 42%, 2023: 36%). Der Anteil an Jugendlichen, die eine berufliche Grundbildung begonnen haben, ist stabil. Auch der Anteil der Jugendlichen, die in ein Brückenangebot eingetreten sind, ist stabil.
Wichtig anzumerken ist, dass hier nur ein Teil der Nachfrage nach Lehrstellen abgebildet ist, nämlich jene von 14-17-Jährigen am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit.
Unternehmen
53 Prozent der befragten Unternehmen bilden Lernende aus. 93 Prozent der 2023 vergebenen Lehrstellen sind berufliche Grundbildungen, die zu einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) führen. Bei den übrigen 7 Prozent handelt es sich um berufliche Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsattest (EBA).
Der Grossteil der ausbildenden Unternehmen hat das Lehrstellenangebot verglichen mit dem Vorjahr 2022 konstant gehalten (74%). 11 Prozent der Unternehmen bieten mehr Lehrstellen an als im Vorjahr, 8 Prozent weniger.
Als häufigste Gründe für unbesetzte Lehrstellen geben Unternehmen an, dass sie keine oder nur ungeeigneten Bewerbungen erhalten haben.
Situation Schweizer Lehrstellenmarkt
84 Prozent der angebotenen Lehrstellen konnten bis August 2023 besetzt werden. Diese Quote liegt nahe bei den Werten aus den Vorjahren und verweist insgesamt auf eine reguläre Lehrstellenvergabe im Sommer 2023, es handelt sich aber um die tiefste bisher gemessen Quote vergebener Lehrstellen (2018: 86%, 2019: 88%, 2020: 90%, 2021: 88%, 2022: 86%, 2023: 84%). Erstmals zeichnet sich 2023 ein leichtes Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ab: Bei konstant hohem Lehrstellenangebot war der häufigste Grund für offene Lehrstellen gemäss Angaben der Unternehmen erstmals der Umstand, keine Bewerbungen erhalten zu haben. Das Angebot war also grösser als die Nachfrage. Jugendliche geben auf der anderen Seite etwas seltener an, dass ihr Lehrberuf ihrer Wunschlehre entspreche. Somit wurden nachfrageseitig Kompromisse bei der Wahl des Lehrberufes eingegangen.
Allerdings ist eine abschliessende Bewertung der Lage auf dem Schweizer Lehrstellenmarkt hier nicht möglich, da Bewerber:innen, die älter als 17 Jahre sind – und somit später als die hier befragten Jugendlichen in den Lehrstellenmarkt eintreten – im Nahtstellenbarometer nicht erfasst sind. Gemäss Angaben der Unternehmen ist der Anteil der Personen, die 2023 neu eine berufliche Grundbildung beginnen und die bereits über 16 Jahre alt sind, mit 43 Prozent beträchtlich.