Wie in jeder anderen Bildungsinstitution auch, lassen sich an den Pädagogischen Hochschulen Studienabbrüche oder Studienfachwechsel als Ausdruck mangelhafter Verwendung von Ressourcen, als Verschwendung von Zeit und Geld interpretieren, und dies aus der Sicht der abgehenden Studierenden ebenso wie auch aus der Sicht der ausbildenden Institution. Die ihr Studium abbrechende Person kann einerseits sich selbst falsch eingeschätzt oder andererseits aus Gründen eines unzutreffenden Bildes vom Lehrberuf in die Ausbildung eingestiegen sein. Angehenden Lehrerinnen und Lehrern im deutschsprachigen Raum steht nun seit einiger Zeit auf dem Internet ein Beratungs- und Unterstützungssystem zur Verfügung (CCT, Career Counselling for Teachers; siehe www.cct-austria.at oder www.cct-germany.de); es wird im Rahmen eines acht Länder (Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Norwegen, Österreich, Portugal und Spanien) einschliessenden Projekts entwickelt und vorerst in Deutschland und in Österreich erprobt (www.cct-austria.at ou www.cct-germany.de). Das Programm richtet sich beispielsweise an Personen, die sich für eine Ausbildung zur Lehrerin bzw. zum Lehrer interessieren und ihre diesbezügliche Eignung abklären möchten, aber auch an Lehramtsstudierende oder selbst an im Beruf stehende Lehrpersonen, denen eine Veränderung ihrer beruflichen Situation vorschwebt. Die hier beschriebene Untersuchung interessierte sich für die Frage, ob eine Anpassung des CCT an schweizerische Verhältnisse als sinnvoll zu erachten wäre. Die damit verbundene probeweise Anwendung betraf rund hundert Studierende im 4. bis 6. Semester an den Pädagogischen Hochschulen Aargau und Zürich. Obgleich der Fragebogenrücklauf mit 37% eher gering war, kommt die Projektverantwortliche aufgrund der Ergebnisse zum Schluss, eine Verwendung des CCT in der Schweiz sei nach einer Adaptation an die hiesigen Verhältnisse durchaus empfehlenswert, wobei die österreichische Fassung als Grundlage dienen solle. Es empfehle sich, das System möglichst früh im Studium wie auch zur Information und zur Eignungsabklärung bei Maturandinnen und Maturanden einzusetzen. Auch eine Verwendung zu späteren Zeitpunkten während des Studiums könne durchaus empfohlen werden, fördere doch die Beschäftigung mit dem Programm die Reflexion und habe somit eine stark entwicklungsfördernde Wirkung auf die Studierenden.
