Leseverhalten und Leseförderung. Zur Rolle von Schule, Familie und Bibliothek im Medienalltag Heranwachsender

Ref. 8291

Allgemeine Beschreibung

Periode

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Geographischer Raum

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Zusätzliche geographische Informationen

Kanton Zürich

Kurzbeschreibung

Die Verfasserin hat im Rahmen ihrer Dissertation um die 1300 Zürcher Schülerinnen und Schüler der Schuljahre 6 und 9 sowie deren Lehrpersonen zur Mediennutzung und zum Leseverhalten in der Freizeit und im Schulunterricht befragt. Es ging dabei zum einen darum, mehr in Erfahrung zu bringen über das Leseverhalten der Heranwachsenden und die ihm zugrunde liegenden Motivationen, zum anderen aber auf der Grundlage dieser Daten auch Antworten zu suchen auf die Frage, welche Faktoren das Leseverhalten beeinflussen und wie die Schule das Lesen von Büchern fördern könnte. Die Daten zeigen eindrücklich auf, dass sowohl die Lesehäufigkeit als auch die Lesedauer und Lesemotivation stark von den Faktoren Alter und Geschlecht abhängig sind: Jüngere Schüler und Mädchen weisen eine stärkere Bindung ans Medium Buch auf als die älteren Schüler und die Knaben. Zudem sind auch nach wie vor starke bildungsspezifische Unterschiede im Leseverhalten auszumachen. Auch der soziökonomische Hintergrund korreliert stark mit dem Leseverhalten, jedoch ist es das erreichte Bildungsniveau des Kindes und nicht der Schichthintergrund, welcher für die Nutzung des Mediums Buch massgebend ist. Einen bedeutenden Einfluss auf das Leseverhalten hat die Leseförderung in der Familie und in der Peer Group: Gespräche über Bücher, Buchgeschenke usw. haben einen stark positiven Effekt auf das Leseverhalten. Sowohl die Leseförderung in der Familie als auch jene in der Peer Group und im schulischen Umfeld sind jedoch stark vom Bildungsniveau abhängig: Oberstufenschüler mit Grundansprüchen werden in ihrem Umfeld weniger gefördert als ihre Kollegen im Gymnasium. Die Autorin macht eine Reihe von Anregungen zur Verbesserung der Leseförderung in den Schulen. So schlägt sie vor, Freizeitlektüre und Schullektüre mehr interagieren zu lassen. Dies setzt voraus, dass Kenntnisse der heutigen Jugendliteratur vorhanden sind; eine Voraussetzung, die nicht alle Lehrpersonen gleichermassen erfüllen. Wenn man aber Leseförderung betreiben will, muss man die Kinder und Jugendlichen möglichst viel lesen lassen, ohne darauf zu achten, was sie lesen. Nur häufige Lektüre führt zu jener Leichtigkeit des Lesens, die in der Folge auch den Weg zu anspruchsvolleren Werken eröffnet. Wenn auch Privatlektüre und Schullektüre weder dieselben Bücher betreffen müssen noch sollen, können sich die beiden Welten doch wechselseitig befruchten.

Resultate

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