"Klassencockpit" ist ein Testsystem, das zur Schulqualität beitragen soll, indem es der Lehrperson der Klassen 3 bis 9 erlaubt, das Leistungsniveau in ihren Klassen mit dem einer repräsentativen Stichprobe von rund fünfhundert anderen Schülerinnen und Schülern desselben Alters zu vergleichen. Für jedes der sieben Schuljahre existieren drei Module, die zu bestimmten Zeitpunkten des Schuljahrs durchzuführen sind, und jedes Modul umfasst Deutsch- und Mathematikprobleme, die den in den kantonalen Lehrplänen festgelegten Lehrzielen entsprechen. Die Schülerdaten werden von der Lehrperson in eine On-line-Datenbank eingegeben, welche auch gleich die Auswertung übernimmt. Ein privates zürcherisches Forschungsbüro wurde mit der Evaluation des Testinstruments beauftragt. Es ging vor allem darum, die Nutzungshäufigkeit festzustelleen, die Zufriedenheit der Nutzer mit dem Instrument zu überprüfen und allfällige Problemaspekte aufzuspüren. Die Daten wurden zum grössten Teil schriftlich mit Hilfe eines Fragebogens erhoben (augewertete Bogen: 435); dazu gesellten sich 38 telefonische Interviews ausschliesslich mit Nutzerinnen und Nutzern von "Cockpit". "Klassencockpit" hat sich als allgemein gut akzeptiertes Produkt herausgestellt. 95 Prozent der Antwortenden kennen es, und rund 85 Prozent haben auch schon praktische Erfahrung damit gesammelt. Für die Gesamtbeurteilung standen fünf abgestufte Antworten zur Verfügung ("unbrauchbar", "wenig durchdacht", "recht brauchbar", "gut und nützlich", "praktisch perfekt"). Die beiden positivsten Urteile vereinigten 72 Prozent der Äusserungen auf sich, die negativsten zwei aber nur 4 Prozent, wobei niemand das Produkt als unbrauchbar bezeichnete. Es fällt auch auf, dass die Lehrerinnen und Lehrer das Produkt um so höher bewerten, je mehr Erfahrungen sie damit gesammelt haben. Ganz offensichtlich verspüren die Lehrpersonen das Bedürfnis, die Ergebnisse ihres Unterrichts im Rahmen eines Vergleichs zu situieren, und sie begrüssen gleichzeitig die Möglichkeit, dies anonym zu tun. Dennoch, die Liste der Kritiken, Anregungen und Wünsche ist lang; ein Teil davon beruht allerdings auf einem mangelhaften Verständnis des Instruments, was zeigt, dass seine Möglichkeiten und Grenzen in Zukunft besser kommuniziert werden müssen.