Eine der wichtigeren Entwicklungen im öffentlichen Bildungswesen der Deutschschweiz war in den letzten Jahren sicherlich die Bedeutungszunahme, welche die einzelne Schule zumindest im öffentlichen Diskurs erfuhr. Zum einen erkannte man die einzelne Schule als geeigneten Ort für unterrichtswirksame Lehrerfortbildung, aber auch als den Ort, von dem nachhaltige Reformen und Entwicklungen ausgehen können; parallel dazu entdeckte das New Public Management die Einzelschule als unternehmerische Einheit, die - mit gewissen Entscheidungskompetenzen und auch einer partiellen Finanzautonomie ausgestattet - zur Steigerung der Wirksamkeit im Erziehungssektor beitragen könnte. Diese neue Rolle der teilautonomen Einzelschulen stellt naturgemäss neue Anforderungen insbesondere auch an die Personen, welche die Leitung innehaben. Im Rahmen des TaV-Projekts (Teilautonome Volksschule; Information Ref.-Nr. 5016 (96:073)) des Kantons Zürich bietet das Pestalozzianum Zürich den bestehenden oder künftigen Schulleitungen eine Ausbildung an. Sie dauert insgesamt 20 Tage (vier Ausbildungsmodule zu vier Tagen und zusätzlich vier Tage Gruppencoaching); das Ganze verteilt sich auf einen Zeitraum von etwa neun Monaten.
Im März 1998 beauftragte das Pestalozzianum einen externen Experten mit einer Evaluation dieser Schulleitungsausbildung. Während 18 Monaten hat der Experte die Kurse beobachtet (also zwei ganze Abläufe), Dokumente ausgewertet sowie auf schriftlichem wie auf mündlichem Wege Daten erhoben. Laut seinem Schlussbericht verdient die den Schulleiterinnen und Schulleitern im Kanton Zürich angebotene Ausbildung gute Noten; sie erfüllt offensichtlich die Ansprüche, die an eine praxisorientierte Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten gestellt werden. Wenn manchmal bedauert wird, dass im Rahmen des gegebenen Zeitbudgets Themen kaum je vertieft behandelt werden können, so wird doch keineswegs empfohlen, die Kursdauer zu verlängern. Vielmehr gelte es eine breitgefächerte rekurrente Weiterbildung zu planen, die es erlaubt, Probleme möglichst nahe bei dem Zeitpunkt zu behandeln, in dem sie in der Wirklichkeit auftreten.