Das interdisziplinäre Konzept der unterstützten Kommunikation ("Augmentative and Alternative Communication", AAC) hat sich ab Mitte der siebziger Jahre in den USA zu entwickeln begonnen. Es geht in dem damit zusammenhängenden Arbeiten darum, die Situation von Menschen mit schweren Kommunikationsbeeinträchtigungen und ihren Kommunikationspartnerinnen zu verbessern, indem ihnen Instrumente (in Form von Symbolen, Hilfsmitteln, Techniken, Strategien usw.) zur Verfügung gestellt werden, die die Lautsprache ergänzen oder ersetzen und die Kommunikation effektiver werden lassen. Vergleichbare Interaktionsformen sind ja auch im alltäglichen Austausch zwischen der herkömmlichen Sprache durchaus mächtigen Personen zu beobachten; man denke etwa an die Gesten, mit welchen manche ihre Aussagen untermalen. Für Personen, die aus welchen Gründen auch immer gesprochene Sprache kaum sprechen oder verstehen, können solche zusätzlichen Instrumente von zentraler Bedeutung sein.
Am Institut für Sonderpädagogik der Universität Zürich stehen vor allem zwei Themenbereiche im Zentrum der AAC-Forschung. Beim ersten geht es vor allem um die theoretischen Aspekte: Theorien des kommunikativen Handelns und Theorien zur Entwicklung kommunikativer Kompetenz werden auf ihre Relevanz für die unterstützte Kommunikation hin überprüft. Ziel ist es, zum einen theoretische Rahmen zu entwickeln, um daraus theoriegeleitete Kriterien zur nachhaltigen Verbesserung der kommunikativen Kompetenz bei Menschen mit schweren Beeinträchtigungen der Kommunikationsfähigkeiten abzuleiten. Zudem sollen Implementationsprobleme besser verstanden und somit auch verringert werden. Beim zweiten Schwerpunkt hingegen geht es um praktischere Dinge: nämlich um die Entwicklung, Implementation und Evaluation eines In-Service-Trainings in unterstützter Kommunikation für Personen, die in Einrichtungen für Menschen mit Entwicklungsbeeinträchtigungen arbeiten.