In Vorstudien wurden grosse Wissensdefizite in der volkswirtschaftlichen Bedeutung von Sportgrossveranstaltungen ausgemacht (Wertschöpfung, Beschäftigung, Vorleistungsbeziehungen, Investitionen). Gesamtziel: Der Staat und die Gesellschaft fördern den Sport in verschiedener Weise. Grundabsicht des Projektes ist es, mehr qualifiziertes Wissen über ökonomische Aspekte von Sportgrossveranstaltungen zu gewinnen. Konkret soll neues Faktenwissen bezüglich der Kosten-Nutzen-Bilanz von Sportgrossveranstaltungen generiert werden. Einerseits steht der gesamte ökonomische "impact" im Zentrum des Projektes. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesenen ökonomischen Komponenten (Produktion, Wertschöpfung, Vorleistungen, Beschäftigung, Konsum, Investitionen etc.) sowie auf der Analyse der branchenmässigen und regionalen Wirkungen und wirtschaftlichen Verflechtungen. Anderseits werden weitere relevante Kosten-Nutzen-Aspekte wie soziale und ökologische Faktoren sowie ein allfälliger Imagegewinn der Organisatoren, der Sponsoren oder der Region berücksichtigt. Drei Teilziele sollen die Erreichung des Hauptzieles gewährleisten.
1. Als theoretisches und konzeptionelles Fundament des ganzen Projekts soll der relative Stellenwert sportlicher Grossanlässe innerhalb eines Gesamtsystems zur Erfassung der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Sports in einem "Wertschöpfungscluster Sport" dargestellt werden. Dabei wird eine definitorische Abgrenzung des Sports mit seinen Teilbereichen als Wirtschaftsfaktor vorgenommen. Sportevents stellen dabei nur einen (allerdings wesentlichen) Teil dieses "Wertschöpfungsclusters" dar. Andere Teilbereiche betreffen beispielsweise die Sportanlagen/Fitnesscenter, Sportartikelindustrie, Saläre im Profisport etc. Dieser Teil des Projektes hat das Ziel, den Sport mit seinen Teilbereichen und deren wirtschaftlichen Verflechtungen erstmals als nationales Gesamtsystem zu erfassen. Ausserdem soll damit im Bereich der Sportveranstaltungen eine grösstmögliche Transparenz über die unterschiedlichen Anlässe, sowie deren Vergleichbarkeit geschaffen werden. Die erfolgreiche Realisierung des ersten Teils des Projektes bildet eine zentrale Voraussetzung für die Bearbeitung der zwei weiteren Teilziele, indem daraus folgende Erkenntnisse resultieren: - Grundlegende konzeptionelle Basis für die Bestimmung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Sportgrossveranstaltungen in der Schweiz. - Methodisch-theoretische Grundlagen für die konkrete Erfassung und Berechnung der volkswirtschaftlichen Bedeutung der für die Fallstudien ausgewählten Sportgrossveranstaltungen.
2. Einbettung der wirtschaftlichen Wirkungen von sportlichen Grossveranstaltungen in ein umfassenderes System der Kosten-/Nutzenanalyse: Wesentliche Elemente des zweiten Teilziels sind die Identifizierung und Erfassung der relevanten Kosten-/Nutzenfaktoren und die Entwicklung eines Indikatorensystems für die Bewertung dieser Faktoren. Dabei werden auch externe Effekte insbesondere im Bereich der Umwelt miteinbezogen.
3. Die konkrete Anwendung und Optimierung der daraus abgeleiteten praxis- bzw. umsetzungsorientierten Methodik zur Erfassung und Analyse der Kosten und Nutzen bzw. des ökonomischen "impacts" sportlicher Grossanlässe stellt das dritte Teilziel dar. Die empirische Umsetzung findet anhand von 7 Fallstudien statt, mit der Absicht ein pragmatisches Erhebungsinstrument für weitere Studien zu realisieren, zu überprüfen und zu verbessern. Ein solches Instrument ist für die wirksame und effiziente Organisation von Sportveranstaltungen von grosser Bedeutung.