Kommunikationsstörungen gehören mit zu den wichtigsten sozialen Problemen des Alters. Es liegt dabei fast immer eine komplexe Störung vor, die gleichzeitig sensorische, kognitive und motorische Aspekte beinhaltet. Eine häufige, teilweise altersspezifische Kommunikationsstörung betrifft die auditiv-sprachliche Kommunikation. Namentlich das Nachlassen des Gehörs und eine Abnahme kognitiver Leistungen können im Alter zur Erschwerung oder sogar zum Zusammenbruch der auditiven Kommunikation führen. Die Grundlagen solcher Kommunikationsstörungen im auditiven Bereich wurden bisher wenig untersucht. Weder ist die Ursache der Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit) bekannt, noch kennt man die komplexen Zusammenhänge zwischen den Komunikationsbedürfnissen älterer Menschen und ihren auditivkognitiven Leistungen. Daher lässt sich der Erfolg bzw. Misserfolg der Anwendung von Hörapparaten oft nicht genau bestimmen. Das Forschungsprojekt sieht vor, diese Zusammenhänge durch eine ganzheitliche Erfassung der auditiven Kommunikation und ihrer Störungen zu untersuchen. Bei Versuchspersonen mit altersabhängiger auditiver Kommunikationsstörung wird eine Bestandsaufnahme der auditiven Kommunikationsbedürfnisse und -hindernisse, der Veränderungen des Gehörs und der auditiven Kommunikationsfähigkeit durchgeführt, wobei neue audiologische Methoden und neu entwickelte Satztests verwendet werden. Die im Rahmen des Projektes entwickelten Instrumente können später generell zur klinischen Untersuchung von schwerhörigen Betagten benützt werden.