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Arbeitszeit in der Schweiz. Teilprojekt a): Arbeitszeit und demographischer Wandel; Teilprojekt b): Flexibilisierung der Arbeitszeit

Ref. 5931

Allgemeine Beschreibung

Periode

a) Gegenwart bis 2030 b) Gegenwart

Geographischer Raum

-

Zusätzliche geographische Informationen

Schweiz

Kurzbeschreibung

a) Im Rahmen dieses Teilprojekts werden die Auswirkungen der zukünftigen demographischen Entwicklung auf das Arbeitsangebot in der Schweiz untersucht. Zu diesem Zweck ist eine Prognose der Erwerbsbevölkerung erstellt worden, welche die zukünftige demographische Entwicklung einerseits und die Entwicklung der Erwerbsbeteiligung andererseits berücksichtigt. Weiter werden bei diesem Teilprojekt Möglichkeiten untersucht, um das zukünftige Arbeitsangebot zu erhöhen. Dabei steht die Gestaltung der Lebensarbeitszeit im Vordergrund. b) Im Rahmen dieses Teilprojekts wird untersucht, welche Möglichkeiten der flexiblen Ausgestaltung der Arbeitszeit theoretisch denkbar sind und welche bereits in der Schweiz praktiziert werden. Zu diesem Zweck wurden Personalverantwortliche schweizerischer Unternehmungen aus der Deutschschweiz und der Romandie befragt. Die Ergebnisse beruhen auf einer Stichprobe von 941 Antworten.

Resultate

a) Die demographische Entwicklung der Schweiz ist, wie diejenige anderer hochentwickelter Länder, durch einen grundlegenden Wandel in der Altersstruktur ihrer Bevölkerung gekennzeichnet. Sinkende Fertilitätsraten und zunehmende Lebenserwartung haben zu einer Verschiebung der Altersstruktur zugunsten der älteren Altersgruppen geführt. Die jüngsten Szenarien des Bundesamts für Statistik für die Periode 1995 bis 2050 zeigen, dass sich die Alterung der Bevölkerung in der Zukunft fortsetzen und sogar verstärken wird. Aufgrund der demographischen Alterung ist in der Schweiz in absehbarer Zeit eine Verknappung und Alterung der Erwerbsbevölkerung zu erwarten. Dies belegt die Prognose der Erwerbsbevölkerung anhand geeigneter zeitreihenanalytischen Ansätze. In Anbetracht der rückläufigen und alternder Erwerbsbevölkerung steht die Schweiz vor der Notwendigkeit, einen höheren Anteil des Erwerbspersonenpotentials zu mobilisieren, um den allgemeinen wirtschaftlichen Wohlstand und die Finanzierung der Altersvorsorge weiter gewährleisten zu können. Die Lösung dieses Problems kann in einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit gesehen werden. Die Erhaltung der Leistungsfähigkeit von älteren Arbeitnehmern kann dabei erreicht werden, wenn eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit mit alternativen Pensionierungsmodellen kombiniert wird, wie flexible und gleitende Pensionierung oder Einsatz älterer Arbeitnehmer als Seniorenxperten bei Projektaufträgen oder Beratungstätigkeiten. b) Der Wandel von Vorstellungen in der Gesellschaft und die Anforderungen dynamischer Märkte stellen Unternehmungen zunehmend vor neuen Herausforderungen, unter anderem in den Bereichen Arbeitszeit und Flexibilität. Aus der Befragung von Personalverantwortlichen in schweizerischen Unternehmungen ergaben sich folgende Ergebnisse. Über drei Viertel der befragten Unternehmungen wenden flexible Arbeitszeitmodelle bereits heute an oder planen die Einführung solcher in der nächsten Zeit. Gleitende Arbeitszeit ist nach Aussage der Befragten das über alle Beschäftigtengruppen und Funktionsbereiche hinweg am häufigsten eingesetzte Arbeitszeitmodell. Von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitieren hauptsächlich bestimmte Beschäftigungsgruppen (Arbeiter und Angestellte) in ausgewählten Funktionsbereichen (Produktions- und Verwaltungsbereich). Führungskräfte und Fachspezialisten sowie Beschäftigte in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Einkauf können solche Modelle nur in relativ wenigen Fällen nutzen. Personelle Einflussgrössen wie zum Beispiel Schaffung attraktiverer Arbeitsbedingungen bilden in den befragten Unternehmungen ebenso wichtige Aspekte für die Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle wie rein unternehmungsbezogene Faktoren. Als Argumente gegen die Anwendung flexibler Arbeitszeitmodelle sprechen vor allem organisatorische Aspekte. Im allgemeinen weisen die befragten Personalverantwortlichen der Arbeitszeitgestaltung ein grosses Flexibilisierungspotential zu, das zur Zeit noch nicht ausreichend ausgeschöpft ist.