Das Forschungsprojekt ist Teil des von den Hauptgesuchstellern Güller (Synergo), Müller (Metron) und Schad (Prognos) vorgeschlagenen Verbundes "Neue Mobilität", in dem die drei Forschergruppen ihre Projekte inhaltlich und zeitlich koordiniert haben und während der ganzen Projektdauer zusammen gearbeitet haben. Gegenstand der Untersuchung sind neue, integrierte Mobilitätsdienstleistungen öffentlicher und privater Anbieter. In der Schweiz und im angrenzenden Ausland wurde eine Reihe solcher neuen Dienstleistungen etabliert oder konzipiert: z. B. in Form von Kooperationen zwischen Verkehrsbetrieben und Mietwagenunternehmen, Car sharing-Unternehmen und Mietwagenunternehmen oder rein privat im Rahmen des sogenannten Mobilitätsleasings. Die Praxis ist hier weiter als die wissenschaftliche Forschung.
Angesichts neuer Lebens- und Mobilitätsstile sowie des engen finanziellen Spielraumes der Kommunen und Kantone kommt neuen, kundenorientierten und häufig multimodalen Dienstleistungen jedoch eine besondere Bedeutung zu. In der vorliegenden Arbeit wird folgenden Forschungsfragen nachgegangen:
Welche Anforderungen stellen schweizer und deutsche Nutzer sowie die heutigen Nicht- Nutzer an zukünftige integrierte Mobilitätsdienstleistungen?
Welche organisatorischen und technischen Systemmerkmale müssen diese Dienstleistungen haben, damit sie für Autofahrer, unter Beachtung von Aufwand und Ertrag der Nutzung, attraktiver als ein Privatwagen sind? Welche Ableitungen und Konsequenzen ergeben sich daraus für ein Qualitätsmanagement?
Unter welchen Bedingungen können die erforderlichen Systemmerkmale in der Schweiz und in Deutschland erfüllt werden?
In welchem Ausmass können neue Mobilitätsdienstleistungen in mittelfristiger Perspektive - etwa bis zum Jahr 2005 - dazu beitragen, den Energieverbrauch im Verkehr und die Emission von Luftschadstoffen zu reduzieren?
Das Arbeitsprogramm begann mit einer Auswahl effektiver Mobilitätsdienstleistungen. In Form von Befragungen in der Deutsch- und Westschweiz erfolgt eine Erhebung von Nutzerbewertungen und -anforderungen. Zudem wurden die Anforderungen der heutigen Nicht-Nutzer bestimmt. Daraus wurde ein wünschbares Leistungsprofil für verschiedene Mobilitätsdienstleistungen entwickelt. Deren Machbarkeit sowie ihre mögliche Diffusion wurde mit Hilfe einer Delphi-Befragung von Experten beurteilt. Für die als machbar eingestuften Mobilitätsdienstleistungen wurden weiterhin potentielle Umweltwirkungen quantifiziert, aus denen sich Empfehlungen für Planung, Politik und Unternehmen ableiten liessen. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Programm "Energie 2000" sowie in Abstimmung mit gleichgerichteten Forschungen in Deutschland durchgeführt.