Die Interpretation der Daten der Repräsentativbefragung illustriert die These einer "Individualisierung der Religion" in verschiedenen Hinsichten: Im Nachweis eines religiösen und weitanschaulichen Pluralismus der Schweiz, der sich nach dem Muster einer mehrheitlich in Form von "Bricolage" und einer minderheitlich als "Exclusive Religion/Weltanschauung" strukturierten Religion manifestiert. Individualisiert ist die Wahl religiöser Orientierungen vor allem aufgrund einer ausgesprochenen geringen sozialstrukturellen Prädiktionsmöglichkeit: Religion hat sich (auch) auf der Ebene der Individuen, das heisst auf der Ebene der alltäglichen Interaktionen als Subsystem ausdifferenziert. Schliesslich zeigt sich Individualisierung im Verhalten zu den Kirchen als kulturellem Traditionsbestand/Institutionen im Spektrum differenzierter Mitgliedschaft und Identifikation sowie im Verhältnis von öffentlicher Akzeptanz der Kirchen bei individueller Distanzierung.