Das Projekt ist Teil des Integrierten Projektes des SPPU "IP Strategien und Instrumente" (Prof. R. Kaufmann, IKAÖ, Bern) Ziel des interdisziplinär angelegten Teilprojektes ist es, das Zusammenwirken zwischen staatlichen Umweltinstrumenten, Basisaktionen und dem Wertewandel in Wirtschaft und Gesellschaft der Schweiz hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu untersuchen, Hindernisse für nachhaltiges Handeln zu entdecken und Strategien für deren Abbau zu entwickeln. Im Zentrum stehen die folgenden Fragestellungen:
- Wie sind die Wirkungen von staatlichen Anreizinstrumenten ("von oben"), Basisaktionen und freiwilligen Vereinbarungen ("von unten") für die nachhaltige Entwicklung erfassbar?
- Wie gross ist der Beitrag dieser Wirkungen quantitativ und qualitativ im Hinblick auf eine nachhaltige Schweiz?
- Welche Kombination und zeitliche Abstimmung von Umweltinstrumenten, Aktionsprogrammen und freiwilligen Vereinbarungen verspricht eine bestmögliche ökologische Effektivität und ökonomische Effizienz? Wie lassen sich die Wirkungen und Potentiale von staatlichen Anreizinstrumenten und individuellem Wertewandel verstärken? Wie können Synergien erzielt werden?
- Welches sind die Hindernisse für nachhaltiges Handeln? Wie können diese am besten abgebaut, überwunden werden?
Die Interdependenzanalysen für nachhaltiges Handeln werden anhand von 2 Fallbeispielen in den Bereichen Energie/CO2 und Verkehr mit ausgewählten Akteuren und Aktionsgruppen auf Gemeindeebene durchgeführt. Gegenstand sind das Energie- und Mobilitätsverhalten von ausgewählten Unternehmen und Haushalten, die im Rahmen von freiwilligen Vereinbarungen, Aktionsgruppen oder -programmen ein umweltverantwortliches Handeln anstreben (Globaler Aktionsplan GAP, "Veloville", "Velo- und Fussgängermodellstadt", "car sharing"). Die durch die freiwilligen Vereinbarungen und Aktionsprogramme erreichten oder erreichbaren Stoff- und Energieflussveränderungen sollen ermittelt, die damit verbundenen betriebs- und volkswirtschaftlichen Kosten aufgezeigt und die Kostenwirksamkeit der getroffenen Massnahmen bestimmt werden. Vergleiche mit statistischen Durchschnitten dienen als Kontrollgruppenvergleich. Dabei werden verschiedene sich ergänzende Methoden eingesetzt: Literaturanalyse, Interviews, Expertenbefragung, Forumsdiskussionen, Sensitivitätsanalysen, statistische Analysen sowie Szenariotechnik. Die Datenerhebung, der Theoriebezug sowie die Bilanzierung der Wirkungen werden in enger Zusammenarbeit mit anderen Teilprojekten des IP "Strategien und Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung" durchgeführt. Das vorgeschlagene Teilprojekt soll Antworten zur wichtigen Fragestellung der Wirksamkeit, Wechselwirkungen und Synergien von staatlichen Umweltinstrumenten und freiwilligen Vereinbarungen sowie Aktionsprogrammen geben. Hindernisse für ein nachhaltiges Handeln sollen eruiert, und wissenschaftliche Grundlagen für die Gestaltung einer wirksamen künftigen Umweltpolitik erarbeitet werden.