Die Früherkennung der medialen Trends stützt sich auf ein induktives Medien-monitoring, das ausgewählte Leitmedien analysiert. Die Berichterstattung dieser Printmedien wird systematisch untersucht. Es werden Issue-Hierarchien erstellt, welche den Stellenwert der neuen Themen gemäss ihrer Berichterstattungsintensität anzeigen. Mit Hilfe dieser Issue-Hierarchien werden zu einem frühen Zeitpunkt sogenannte Kommunikationsverdichtungen identifiziert. Kommunikationsverdichtungen ergeben sich, wenn Issues gleichzeitig in verschiedenen Medien thematisiert werden. Veränderungen von gesellschaftspolitischer Bedeutung setzen regelhaft damit ein, dass verschiedene kommunikative Milieus über dasselbe "zu sprechen" beginnen. Entsprechend werden diese Kommunikationsverdichtungen in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung, d. h. als "schwache Signale", erfasst.
Die periodische Aufdatierung der leitmedialen Issue-Hierarchien bildet die Grundlage für die anschliessende diachrone Verlaufsanalyse. Diese beobachtet die Entwicklung der "schwachen Signale" über die Zeit und überprüft, inwieweit und mit welcher Geschwindigkeit die Aufmerksamkeit gegenüber bestimmten Vorgängen sich angleicht oder zerfällt. Die durch die Bank als strategisch wichtig erkannten Issues können nun mit Hilfe des deduktiven Issue Monitorings vertieft analysiert werden. Dafür werden die in den Medien vertretenen Positionen und Wertungen in Auseinandersetzung mit dem Issue erfasst. Dies ermöglicht, die gesellschaftspolitische oder kulturelle Virulenz der Issues abzuschätzen.
Erhebungsverfahren: Inhaltsanalyse: standardisiert: Inhaltsanalyse: offen; Gruppendiskussion; Sekundäranalyse von Aggregatdaten.
