Politik und Währung. Ursachen unterschiedlicher Wechselkursentwicklungen in westlichen Demokratien

Ref. 4827

Allgemeine Beschreibung

Periode

1973-1995

Geographischer Raum

-

Zusätzliche geographische Informationen

OECD-Länder

Kurzbeschreibung

Im Rahmen der Studie zu den Währungspolitiken von 21 westlichen Ländern seit dem Ende von Bretton-Woods wird nach Bestimmungsgründen für die Währungsentwicklung gefragt. Als zu erklärende Grösse stehen dabei die Schwankungen nationaler Währungen und damit deren Wertveränderung im Vordergrund. Der besondere Beitrag der Forschung soll zum einen darin bestehen, neben ökonomischen Faktoren auch politische oder soziale Grössen in die Erklärung mit einzubeziehen. Gerade ausserökonomische Faktoren werden – vor allem in den Wirtschaftswissenschaften – nur ungenügend berücksichtigt. Zum anderen soll das Forschungsvorhaben durch einen systematischen internationalen Vergleich angereichert sein. Dabei wird eine Mischung aus dichter qualitativer Beschreibung und quantitativer Vorgehensweise verfolgt. Dabei sollen ökonomische Theorien und Erkenntnisse ebenso einfliessen wie Ansätze der politikwissenschaftlichen Staatstätigkeitenanalyse. Die Forschungsfrage lautet: In welchem Masse erklären - ökonomische, soziale und technologische Variablen und - rein politische Variablen (z.B. politische Handlungen und Ereignisse, Machtverteilung, Institutionen) die Währungsveränderungen hochentwickelter Industriestaaten? Zur Illustration seien folgende Beispiele angeführt: Warum gibt es Länder mit starker und Länder mit schwacher Währung? Warum gibt es stabile Währungen und solche, die ausserordentlichen Schwankungen ausgesetzt sind? Welche besonderen Konstellationen erklären die Unterschiede, welche die Gemeinsamkeiten im Nationenvergleich? Das Forschungsprojekt geht von der Hypothese aus, dass Unterschiede der Währungsentwicklungen neben unterschiedlichen ökonomischen Faktoren auf unterschiedliche institutionelle Strukturen, politische Kräfteverhältnisse, Machtverteilungsfragen, kulturelle Eigentümlichkeiten oder nationale Probleme zurückzuführen sind.Wechselkursentwicklungen in 18 westlichen Industrieländern zwischen 1973 und 1995. Ich frage nach den zugrundeliegenden Bestimmungsgründen der unterschiedlichen Entwicklungen. Zur Illustration seien folgende Fragen aufgeführt: Warum gibt es Länder mit starken und Länder mit schwachen Währungen? In welchem Masse erklären ökonomische, sozialpolitische oder politisch-institutionelle Variablen die unterschiedliche Wirkung und Prägekraft der Kapitalbewegungen auf die Wechselkursentwicklungen westlicher Industriestaaten? Warum führten gleiche Voraussetzungen in Form einer Globalisierung der Kapital- und Finanzmärkte zu unterschiedlichen Mustern nationaler Währungsentwicklungen? Warum kommt es in manchen Ländern zu Kapitalimporten, die eine Wechselkursverbesserung nach sich ziehen, während andere Länder von Kapitalexporten und Wechselkursverschlechterungen betroffen sind? Das Hauptargument des Beitrages lautet, dass seit der Liberalisierung des Kapitalverkehrs die wesentlichen Wechselkursänderungen auf die internationalen Kapitalbewegungen zurückgehen. Damit lässt sich die Frage nach den Determinanten der Wechselkursentwicklung auch weitgehend als Frage nach den Bestimmungsgrössen der Kapitalexporte und Kapitalimporte in bezug auf die Wechselkurse formulieren. Die ökonomischen Theorien zeigen, dass die Kapitalexporte oder -importe auf rein wirtschaftliche Kerngrössen wie Inflation und Zinsniveau zurückzuführen sind. Zum anderen - so die hier dazu ergänzende Hypothese - bewerten die internationalen Vermögens- und Devisenhändler jedoch ebenso die unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen wirtschaftlichen Handelns als Koordinaten der wirtschaftspolitischen Glaubwürdigkeit hinsichtlich der Preisniveaustabilität eines Landes. Die Ungleichartigkeit der Entwicklung nationaler Wechselkurse lässt sich somit auf länderspezifische Kombinationen ökonomischer und ausserökonomischer Bedingungen zurückführen.

Resultate

-