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Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit im Wirtschaftsraum Mittelland: Analyse – Diagnose – Strategie

Ref. 4182

Allgemeine Beschreibung

Periode

Ca.1980-1996

Geographischer Raum

-

Zusätzliche geographische Informationen

Kantone Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg und Solothurn

Kurzbeschreibung

Forschungsergebnisse der letzten 20 Jahre aus dem Bereich der Regional- und Betriebswissenschaften zeigen, dass durch die fortschreitende Globalisierung der Märkte und den zunehmenden Konkurrenzdruck die Wirtschaftsregion als entscheidende Wettbewerbsdimension zunehmend in den Vordergrund gerückt ist (Piore & Sabel 1985, Aydalot 1986, Porter 1991). Die damit verbundene und europaweit zu beobachtende Stärkung von regionalen Wirtschaftsräumen ist daher auch für die Schweiz langfristig eine Notwendigkeit. In einem Pilotprojekt sind die Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg und Solothurn gegenwärtig daran, eine Zusammenarbeitsstruktur aufzubauen, um die regionale Wirtschaftskraft zu stärken. Mit einer interuniversitären und interdisziplinären Studie – die Universitäten Bern, Freiburg und Neuenburg sind daran beteiligt – ist beabsichtigt, auf der Basis der neuen Milieu- und Wettbewerbstheorien (Gremi 1989-93 bzw. Porter 1991) das regionale Wirtschafts- und Innovationspotential zu analysieren, und die ökonomische Plausibilität einer solchen Kooperation im Hinblick auf die Stärkung der Wirtschaftsregion zu überprüfen. Die zentrale Frage ist dabei, mit welchen Massnahmen die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der vorhandenen wirtschaftlichen Substanzen im Rahmen der angestrebten regionalen Kooperation optimal verbessert werden kann. In einem ersten Schritt wird aufgrund einer breiten Datenbasis die Betriebs- und Branchenstruktur analysiert, regionale Branchencluster identifiziert sowie die Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsbranchen untersucht. Auf diesen Erkenntnissen werden in einem zweiten Schritt mittels Gesprächen mit Branchenexperten jene Schlüsselaktivitäten und Schlüsselbranchen identifiziert, die in besonderem Ausmass Innovationen hervorbringen. Parallel dazu muss abgeklärt werden, welche Akteure in diesen innovativen Branchenbereichen miteinander in Kontakt stehen und wie deren Beziehungsnetzwerke räumlich und funktional organisiert sind. So können regionale Netzwerke erkannt, Stärken und Schwächen der untersuchten Wirtschaftsbranchen aufgedeckt und Lösungsansätze postuliert werden. In einem letzten Schritt sollen diese Lösungsansätze in Expertengesprächen validiert und mit den betroffenen öffentlichen und privaten Akteuren zu konkreten Strategievorschlägen ausformuliert werden. Aus den Ergebnissen der empirischen Untersuchung wird ein wesentlicher wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn über regionale Innovationsprozesse, die Bedeutung von regionalen Netzwerken und die Beeinflussungsmöglichkeiten regionaler Wirtschaftssysteme erwartet. Dazu kommt das analytische und diagnostische Instrumentarium, das im Rahmen dieses Projektes entwickelt werden soll, wie auch die Übertragung von Konzepten aus dem Industrie- auf den Dienstleistungssektor. Daneben haben die Ergebnisse des Forschungsprojektes praktische Bedeutung für den Aufbau des Wirtschaftsraumes Mittelland.Das Forschungsprojekt "Espace Mittelland" begleitet den Aufbau des Espace Mittelland (EM), einem interkantonalen Kooperationsprojekt, an den zur Hauptsache die Kantone Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg und Solothurn beteiligt sind. Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Innovationsdynamik und Wettbewerbsfähigkeit ausgewählter Branchen in dieser Wirtschaftsraum zu analysieren, Strategiegrundlagen für eine regionale Wirtschaftspolitik auszuarbeiten, sowie theoretische Erkenntnisse über die Organisationsgrad und mögliche Analyseinstrumente von Wirtschaftsregionen zu gewinnen. Exemplarisch für den EM werden die vier Branchengruppen "Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie", "Mikrotechnik-, Uhren-, Metall. und Maschinenindustrie, "Informatik und Telekommunikation" und "kommerzielle Dienstleistungen" untersucht. Die Untersuchung umfasst einerseits die quantitative Auswertung von sekundärstatistischen Datengrundlagen sowie andererseits Unternehmensbefragungen im Sinne der empirischen Sozialforschung. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Analyse der vorhandener Faktor- und Akteurausstattung im EM sowie den Beziehungsmustern zwischen den Akteuren (Cluster- und Netzwerkstrukturen).

Resultate

Die Auswertung von BFS-Daten (Betriebszählung 85 und 91, Arealstatistik, Volkszählung, Volkseinkommen, Steuerkraft, etc.) sowie Wertschöpfungsdaten nach Kantonen und Branchen (BAK) zeigen eine unterdurchschnittliche Wirtschaftsentwicklung für diesen Raum im Vergleich zur gesamten Schweiz. Anhand verschiedener Kriterien wurden einzelne Branchen ausgewählt, die weiter bearbeitet werden: Landwirtschaft und Nahrungsmittel, Uhren und Mikrotechnik, Maschinenindustrie, Informatik und Kommunikation, Grosshandel, Gesundheit und kommerzielle Dienstleistungen.