Dieses wohnpsychologische Projekt befasst sich mit wenig erforschten Aspekten und Fragen des Wohnens im Alter wie auch des Wechsel von Wohnumwelten bei betagten Menschen. Im Vordergrund stehen drei miteinander verknüpfte Ebenen des Mensch-Umwelt-Bezuges:
- Die Dingwelt: Mit welchen persönlichen Dingen umgeben sich Betagte in ihrer Wohnumwelt? Was symbolisieren diese persönlichen Dinge, und welches ist die Funktion solcher Dinge für Betagte? Inwieweit verändern sich die Bedeutungen dieser Dinge in der Zeit und insbesondere nach einem Umzug? Zur Bearbeitung von Fragen nach der Bedeutung persönlicher Objekte im Wohnbereich werden über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren ethnographische Interviews mit 40 Betagten in unterschiedlichen Wohnsituationen durchgeführt.
- Die Innenwelt (Räume): Welchen "Dialog" pflegen Betagte mit dem Gebauten? Welche territorialen Gliederungen sind in den Innenräumen zu beobachten, um Entwicklung, soziale Kontakte und Befindlichkeit zu regulieren? Inwiefern sind Bemühungen zu beobachten, das frühere Zuhause nach einem Umzug zu rekonstruieren? Ausgehend von bewährten Evaluationsmethoden institutioneller Wohnformen (post occupancy evaluation) werden ein (Norm)-Altersheim sowie zwei alternative Wohnformen (Alterswohngemeinschaft, gemischte Wohngemeinschaft) miteinander verglichen, wobei das Verhalten nach dem Umzug und die in den Innenräumen stattfindenden Tätigkeiten nach ihrer räumlichen, zeitlichen und sozialen Verteilung u. a.m. erfasst werden.
- Die Aussenwelt (Orte) in ihrer Verknüpfung mit Innenwelt und Dingwelt: Mit welchen Orten identifizieren sich ältere Menschen? Welche Funktionen haben diese Orte, und welche Dinge, Orte und Bezugspersonen konstituieren die Ortsidentität von Betagten? Welches ist der Zusammenhang zwischen Ortsidentität und Wohlbefinden im Alter?