Aufgrund der Zahlen des Mikrozensus 1988 kann etwa ein Viertel der Bevölkerung als Gelegenheitssportler bezeichnet werden. Die Befragungen des SLS (1994), eine Mitarbeiterbefragung in Winterthur (1992) sowie eine Befragung zu Gesundheit – Sport – Bewegung des SWI/ESSM (1993) weisen vergleichbare Zahlen zum Gelegenheitssport aus. Bei den Gelegenheitssportlern handelt es sich definitionsgemäss um Personen, die nicht auf regelmässiger Basis Sport treiben oder aktiv in einen Sportverein eingebunden sind, in den genannten Befragungen jedoch angaben, dass sie zumindest von Zeit zu Zeit Sport treiben.
Gelegenheitssportler sind sowohl aus sportpolitischer als auch aus präventivmedizinischer Sicht von besonderem Interesse. Sie sind dem Sport nicht grundsätzlich abgeneigt, ihre Sportaktivität erreicht aber nicht ein Ausmass, das aus Sicht der Gesundheitsvorsorge von Nutzen wäre. Gleichzeitig zeigt die grundsätzliche Sportbereitschaft, dass es sich bei den Gelegenheitssportlern um eine zahlenmässig wichtige Bevölkerungsgruppe handelt, die durch spezifische Kampagnen oder gezielte infrastrukturelle Massnahmen wahrscheinlich leichter als Nichtsportler zu einem intensiveren Bewegungsverhalten zu motivieren wäre.
Das Projekt verfolgt das Ziel, durch eine systematische Auswertung von Befragungsdaten genauere Kenntnisse über die sozioökonomischen und soziodemographischen Merkmale, die Bedürfnisse und Motivlagen sowie die Lebens- und Freizeitstile der Gelegenheitssportler zu gewinnen. Im Sinne von quantitativer Grundlagenforschung dient es als Ausgangspunkt für vertiefende Analysen im Bereich Sport – Bewegung – Gesundheit.