Visuelle Wahrnehmung bei Dyslexie: auf der Suche nach physischen Ursachen

Ref. 1524

Allgemeine Beschreibung

Periode

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Geographischer Raum

-

Zusätzliche geographische Informationen

Region Bern, Emmental (irrelevant)

Kurzbeschreibung

Aufgrund von in Australien, Kanada und den USA gemachten Befunden ergibt sich die Vermutung, dass die Dyslexie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) in Verbindung stehen könnte mit gewissen Anomalien der visuellen Wahrnehmung. Im Rahmen seiner Dissertation will der Autor dieser Arbeit einerseits wissen, ob sich diese Befunde aus der angelsächsischen Welt anhand einer schweizerischen Stichprobe replizieren lassen; zum anderen will er zwei neue psychophysische Testverfahren einführen und überprüfen. In einem zweiten Schritt wird es darum gehen, die Implikationen näher zu untersuchen, welche die diagnostizierte Schwäche auf den Lesevorgang hat. Beim Lesen bewegt sich das Auge in ruckartigen Bewegungen über den Text und bleibt zwischen diesen – Sakkaden genannten – schnellen Bewegungen jeweils für eine Dauer von 200 bis 300 Tausendstelsekunden stehen. Es wäre nun möglich, dass das Auge des dyslexischen Kindes nicht in der Lage ist, während dieser kurzen Ruhezeiten ein klares Informationspaket an das übergeordnete Verarbeitungssystem zu übermitteln. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre die, dass das dyslexische Kind Mühe hat, sich im Text zu orientieren. Während der erwähnten Ruhephase ist das Auge nämlich funktional blind; nach jeder Phase muss es sich deshalb erneut im Text zurechtfinden. Fragen der Behandlung stehen in diesem Projekt im Hintergrund. Die Forschungsresultate könnten jedoch klare Hinweise darauf erlauben, in welche Richtung eine Behandlung zu gehen hätte, wobei es Sache eines Folgeprojekts wäre, entsprechende Therapien zu entwickeln.

Resultate

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