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Reflexion von Erfahrungen im Schulfeld – Berufsbezogene Entwicklungsaufgaben angehender Lehrpersonen im Kontext der schulfeldbezogenen Ausbildung (2020-2023)

Ref. 13981

Allgemeine Beschreibung

Periode

2020-2024

Geographischer Raum

Zusätzliche geographische Informationen

Kanton Zürich

Kurzbeschreibung

Reflexion fokussiert auf den Prozess des Reflektierens als metakognitiver Prozess sowie auf das Ergebnis von Reflexionsprozessen, die durch die reflektierende Person und ihre individuellen Ressourcen mitbestimmt wird. Sowohl in der Wahrnehmung von als bedeutend selektionierten Erfahrungen, als auch in der Deutung und des Umgangs damit spiegeln sich Überzeugungen, Motive und Ziele, Wissen und Kompetenzen sowie Regulationsprozesse und Emotionen. Wie Studierende Erfahrungen aus Praxissequenzen bearbeiten wird mittels der Nutzung eines Reflexionsinstruments untersucht, welches in Begleitseminaren einer Mentoratsgruppe mehrmals eingesetzt wurde. Das Reflexionsinstrument geht von der schriftlich festgehaltenen Beschreibung einer in Erinnerung gebliebenen Situation aus und lässt diese anhand von Leitfragen reflektieren. Die Leitfragen fokussieren auf Wissen, differenziert nach pädagogisch-psychologischem, fachlichem und fachdidaktischem Wissen, auf Überzeugungen, Motive und Ziele sowie auf Regulationsprozesse. Die schriftlich festgehaltene Situationsbeschreibung und ihre mehrperspektivische Reflexion werden einerseits in den Mentoratsgruppe diskutiert und dienen als Daten der Begleitstudie. Design und Datensatz: Die Studierenden bearbeiten während einer Begleitseminarsitzung das Reflexionsinstrument zu mehreren Zeitpunkten im Studienverlauf. Datenanalyse: Qualitative Inhaltsanalyse, als Hauptkategorien dienen die vier beruflichen Entwicklungsaufgaben (vgl. Hericks, 2006; Keller-Schneider, 2010; Hericks & Keller-Schneider, 2014; Hericks, Keller-Schneider & Bonnet, 2019). Subkategorien werden induktiv aus dem Material herausgearbeitet. Längsschnittliche Entwicklungen werden mittels der fallorientierten qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet (Kuckartz, 2018; Keller-Schneider, 2020).

Resultate

Erste Ergebnisse zu den ersten zwei Erhebungszeitpunkten: In der thematischen Ausrichtung der geschilderten Situationen wird deutlich, dass zu beiden Erhebungszeitpunkten Anforderungen zur Klassenführung dominant sind. In der Analyse des beigezogenen Wissens zeigt sich, dass es den Studierenden insbesondere zum frühen Zeitpunkt im Studium, aber auch vor der längeren Praxisphase in der Mitte des Studiums, nicht möglich ist, auf im Rahmen der Ausbildung erworbenes Professionswissen zurückzugreifen. Unter 'Wissen' wird Praxiswissen und Wissen von Praxislehrpersonen genannt. Eine Differenzierung zwischen Überzeugungen, Motiven und Zielen sowie Regulationsmöglichkeiten ist insbesondere in der ersten Erhebung undeutlich. In der zweiten Erhebung werden berufsspezifische Situationen und Ziele, die als Lehrperson angestrebt werden, aufgeführt, in der Regulation zeigen sich Absichten der Studierenden, auf welche sie ihre Weiterentwicklung als Lehrperson ausrichten wollen. Aus den Vergleichen zwischen dem ersten und dem zweiten Erhebungszeitpunkt gehen übergreifende und individuelle Fokussierungen und Entwicklungen hervor. Es werden größere Zeithorizonte in den Blick genommen, die Handlungsoptionen der Lehrperson gehen zunehmend über ein regelgeleitetes Handeln hinaus, ein facettenreicherer Blick auf die Anforderungen werden deutlich. In der Fokussierung auf unterschiedliche Zugänge, wie Situationen betrachtet werden können, zeigt sich eine zunehmende Differenzierung. So werden Überzeugungen verstärkt als Rahmungen wahrgenommen und Ziele, Motive sowie Regulation als dynamische Kräfte, die individuell gestaltet werden können. Ein Bewusstsein, dass Überzeugungen diese prägen, ist jedoch nicht erkennbar. Inwiefern sich dieses in späteren Ausbildungsphasen zeigen wird bleibt offen. In den individuellen Entwicklungen wird deutlich, dass sich in der Wahl der Situationen tieferliegende Themen zeigen, die damit eine individuelle Wahrnehmung der Anforderungen verweisen. Wen was beschäftigt, ist somit nicht nur generell von individuellen Ressourcen und ihrem Zusammenwirken geprägt, sondern wird durch spezifische Überzeugungen gerahmt, die als Filter die Wahrnehmung und Bearbeitung von beruflichen Anforderungen prägen.