Physiologische Korrelate von Stress und Bewältigung in alltäglichen Gesprächssituationen

Ref. 1391

Methoden

Erhebungsmodus

Gängige Verfahren zur Auswertung der Pulsvolumenkurve stellen eine grobe Vereinfachung der in diesem Signal enthaltenen Information dar, da sie wesentliche Merkmale des Kurvenverlaufs zwischen den einzelnen Schlägen unberücksichtigt lassen. Demgegenüber wird hier ein Verfahren verwendet, welches nach geeigneter Aufbereitung des Pulsvolumensignals eine zeitgenaue, quasi-kontinuierliche Erfassung von Periode und Amplitude der Kurve ermöglicht, die als Zeitreihe numerisch (zur weiteren quantitativen Auswertung) und graphisch (zur qualitativen Analyse) dargestellt werden kann. Damit wird über die einzelnen Herzschläge hinaus die Form der Pulskurve quantitativ beschreibbar. Verfahrenstechnisch wurde ein Softwarepaket entwickelt, das eine zeitgenaue Zuordnung der Pulskurve zum Gesprächsablauf und die Darstellung der kardiovaskulären Aktivität über definierte Gesprächsausschnitte erlaubt. Im Speziellen werden aufeinanderfolgende Äusserungssequenzen (Eltern – Tochter/Sohn) zeitlich bestimmt, welche zuvor nach verbal definierten Kriterien stressspezifischen Merkmalen zugeordnet worden sind. Der Periodenverlauf (Amplitudenverlauf) des Pulsvolumensignals wird für derart vordefinierte Äusserungspaare in einer Zeitreihe quasi-kontinuierlich numerisch und graphisch abgebildet. Mit dieser Methode wird es möglich, systematische Zusammenhänge zwischen verbal (inhaltlich und strukturell, vgl. auch Projekt "Das Prinzip der Kooperation und seine Verletzung in Gesprächen") definierten Stressoren und Veränderungen im physiologischen Geschehen aufzuzeigen. So konnten bspw. in Trilogen (Vater, Mutter, Tochter/Sohn) unterschiedliche Stressreaktionen in Abhängigkeit bestimmter Äusserungssequenzen der Eltern, die verbal als Stressor definiert waren. in der kardiovaskulären Aktivität bei/m der Tochter/Sohn nachgewiesen werden.

Erhebungsverfahren

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