Auf dem Hintergrund des Vulnerabilitäts-Stress-Modells der Schizophrenie (Zubin & Spring, 1977) wird untersucht, ob kommunikative Stress-Situationen von relevanten physiologischen Erregungsveränderungen begleitet sind und ob bestimmtes kommunikatives Verhalten zur Neutralisierung (Bewältigung) gesteigerter Erregung dient. Zur Erhebung des Stresszustands der Indexperson werden kardiovaskuläre Variablen (Photoplethysmogramm) herangezogen. Da Stressoren in Gesprächssituationen kurzfristig auftreten, bereitet die Feststellung ihrer Wirkung auf der physiologischen Ebene erhebliche Schwierigkeiten. Alternative Verfahren zur Auswertung des physiologischen Geschehens werden benötigt, wenn Zusammenhänge zwischen stressinduzierenden Ereignissen im Gesprächsverlauf und entsprechenden physiologischen, Stressor-bedingten Veränderungen betrachtet werden sollen. Bei der Strukturierung des Gesprächsablaufs wird ein Kommunikationsmodell verwendet, welches die Beziehung dreier aufeinanderfolgender Äusserungen (A 1-B 1-A2) definiert (ausführliche Beschreibung in Arbeiten von Kasermann 1983; 1986).