Die mit dem Aufenthaltsstatus von Personen aus dem Asylbereich verbundene Unsicherheit bietet die Grundlage für ein Angebot an Arbeitskräften, das aufgrund seiner prekären Situation niedrig bezahlte Arbeit zu unsicheren Bedingungen annehmen muss.
Bisherige Forschung konnte zeigen, dass die Nachfrage nach flexibel einsetzbaren Arbeitskräften im Niedriglohnbereich in Europa insbesondere durch Migrant_innen mit unsicheren und temporären Aufenthaltsstatus befriedigt wird. Dieses Projekt untersucht, welche spezifischen Arbeitsbedingungen von Personen aus dem Asylbereich in der Gastronomie auf der Basis des Zusammenspiels von Asyl- und Migrationspolitik und Arbeitsmarkt in der Schweiz entstehen. Ziel ist es, die Charakteristika der Arbeitsverhältnisse – verstanden im weiteren Sinne nicht nur als Vertrag zwischen Arbeiter_innen und Unternehmer_innen, sondern als soziale Verhältnisse – zu bestimmen und die Mechanismen zu verstehen, welche die Arbeitsbedingungen (re-)produzieren. Qualitative Interviews sowie eine teilnehmende Beobachtung in einem Restaurant bilden die Grundlage für die Analyse der Arbeitsbedingungen der Akteure. Es gilt insbesondere, die Bedingungen aus der Perspektive der Betroffenen zu betrachten, um die Mechanismen zu verstehen, die zu dieser Form prekärer Beschäftigung führen.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Mit der Untersuchung der Arbeitsverhältnisse von Personen aus dem Asylbereich wird der Zusammenhang zwischen Migration und Arbeitsmarkt hergestellt sowie die damit verbundenen Folgen in den Blick genommen. Das Projekt fokussiert auf eine Branche, welche eine lange Tradition geringfügiger Beschäftigung und Rekrutierung migrantischer Arbeitskräfte aufweist.