Zur Separierung ausländischer Schülerinnen und Schüler

Ref. 11636

Allgemeine Beschreibung

Periode

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Geographischer Raum

Zusätzliche geographische Informationen

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Kurzbeschreibung

Zwei Quoten (unter anderen) steigen im schweizerischen Bildungswesen konstant: der Ausländeranteil und der Anteil der Sonderschülerinnen und Sonderschüler. Diese kleine Studie fragt nach den Zusammenhängen zwischen diesen parallelen Entwicklungen. Der Autor hat vor allem herauszufinden versucht, ob der Ausländerstatus allein schon wesentlich dazu beiträgt, dass ein Kind zum Sonderschüler bzw. zur Sonderschülerin gemacht wird. Die Untersuchung beruht auf Daten der Bildungsstatistik des Kantons Zürich betreffend die Jahre 2000 bis 2011 und berücksichtigt Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren, die eine Schule auf dem Kantonsgebiet besuchen. Der Autor unterscheidet drei Gruppen von Diagnosen bzw. separierenden Massnahmen: die «harten», die auf objektiven, medizinisch diagnostizierbaren Fakten beruhen, wie beispielsweise Körperbehinderungen, dann die «weichen», die vor allem auf subjektiver Einschätzung beruhen (störendes Verhalten, langsames Lernen usw.) und dann schliesslich jene Probleme, die sich einzig oder hauptsächlich aus der Tatsache ergeben, dass ein Kind eine andere Muttersprache hat als Deutsch (Sprachstörungen). Einer Problemkategorie des «harten» Typs wurden im Lauf der erfassten zwölf Jahre 1,03% der Schweizer-kinder und 1,59% der Ausländerkinder zugeschrieben; bei den sprachlichen Problemen beträgt das Verhältnis 0,8% der einheimischen Kinder gegenüber 1,75% Kindern ausländischer Herkunft. Wirklich frappant sind aber die Unterschiede im Bereich der «weichen» Kategorie, wo die Quote der Ausländer nahezu das Dreifache der schweizerischen ausmacht: während aufgrund weicher Kriterien 5,46% der Schüler schweizerischer Herkunft der Sonderpädagogik zugewiesen werden, sind es bei den Ausländern 15,29%. Obwohl Ausländerkinder nur rund 25% der Schülerschaft ausmachten, stellen sie bei den aufgrund weicher Kriterien sonderbehandelten Schülern die Mehrheit (15'923 Ausländer gegenüber 13'969 Schweizern). Es kann daraus laut dem Autor geschlossen werden, dass die Differenz umso schneller wächst, je weniger die Kriterien objektivierbar sind. Das Wachstum ist zudem nicht etwa linear, sondern exponentiell.

Resultate

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