Die Auswertung der qualitativen Erhebung liefert den Befund, dass die externe Schulevaluation grundsätzlich bejaht wird: Es sei richtig und sinnvoll, dass die Schulqualität kontrolliert werde, und es sei wünschenswert, dass diese Kontrolle sich mit einem Beitrag zur Schulentwicklung verbinde. Allerdings werden starke Bedenken hinsichtlich des administrativen Aufwands der Evaluation geäussert, wie auch hinsichtlich des Umstandes, dass es sich bei der Evaluation nur um eine Momentaufnahme handeln kann, bei der bezweifelt werden müsse, ob sie wirklich neue Erkenntnisse biete. Es besteht zudem die Sorge, dass der mit der Rechenschaftslegung verbundene Druck Spannungen und Konflikte in der Schule verstärkt und dadurch die Schulentwicklung erschweren kann. Demgegenüber wird betont, dass das Feedback von aussen zuweilen notwendig sei, um interne Probleme besser thematisieren zu können. In dieser Hinsicht steht die Frage nach der Anschlussfähigkeit der Diagnose im Vordergrund: Teilweise berichten die Gesprächspartner, dass Empfehlungen gut aufgegriffen werden konnten, teilweise ist eine beträchtliche Ratlosigkeit erkennbar. Die Auswertungen der quantitativen Befragung ergeben, dass die Einschätzungen zu den Auswirkungen der externen Schulevaluation auf die eigene Schule bzw. allgemein auf die Schule im Kanton Aargau sich im Durchschnitt im neutralen bis positiven Bereich bewegen. Die allgemeinen Erwartungen an die externe Evaluation werden hingegen etwas kritischer gesehen. Bei der Abfrage der Erwartungen anhand von gegenpolig formulierten Items überwiegen die Negativzuschreibungen. Beispielsweise gehen die Erwartungen dahin, dass der Stress in den Schulen in Folge der externen Schulevaluation eher zu- als abnimmt. Schulen, die bereits evaluiert wurden und Schulen, denen noch eine Evaluation bevorsteht unterscheiden sich in keinem der analysierten Bereiche. Allerdings zeigen sich sehr deutliche Unterschiede zwischen Lehrpersonen und Schulführungsmitgliedern. Lehrpersonen sind in allen Bereichen, in denen es um die Einschätzung der externen Schulevaluation in Bezug auf die eigene Schule oder andere Schulen geht, kritischer eingestellt als die Schulführungsmitglieder. Es zeigt sich bei den Lehrpersonen ebenfalls ein negativer Zusammenhang zwischen den Einschätzungen zur externen Schulevaluation und dem eingeschätzten Entwicklungsbedarf der Schule. Bei den Schulführungsmitgliedern ist dieser Zusammenhang eher positiv. Das heisst, dass Lehrpersonen die Schulevaluation noch einmal kritischer sehen, wenn sie einen Entwicklungsbedarf an ihrer Schule feststellen, während Schulleitungspersonen in solchen Fällen eher dazu tendieren, eine positivere Haltung gegenüber der externen Schulevaluation einzunehmen.