Das Fachpersonal aus dem Bereich der Sozialarbeit stellt die Beschäftigtenkategorie dar, die als bisher letzte in den Schulen Einzug gehalten hat, was bedeutet, dass ihre Anwesenheit noch keinesfalls als selbstverständlich erlebt wird und somit ein gewisser Druck besteht, die Nützlichkeit der geleisteten Arbeit zu belegen. Und Nachweis des Nutzens meint den Beleg einer direkten Beziehung zwischen einer geleisteten Intervention und einer als günstig beurteilten späteren Entwicklung. Nun ist es keineswegs einfach, dergleichen Kausalitäten nachzuweisen. In der vorliegenden, teilweise vom Schweizerischen Nationalfonds (im Rahmen von DORE) finanzierten Studie wurde vor allem auf detaillierte Einzelfallstudien zurückgegriffen, um die Vorgehensweisen und Abläufe sichtbar zu machen, die sich im Verlauf einer Intervention in einem Individuum abspielen, und die Wirkung einer Beratung auf die Ressourcen, die Copingstrategien und das Wohlbefinden der betroffenen Schülerinnen und Schüler zu identifizieren. Die in die Untersuchung einbezogene Population bestand aus Zwölf- bis Fünfzehnjährigen aus Thun oder dem Fürstentum Liechtenstein. Die Ergebnisse zeigen laut den Autoren, dass Schulsozialarbeit je nach Problemlage und Intervention zu einer Stabilisierung und Verbesserung der Bewältigungsfähigkeiten beiträgt. Durch eine Beratung können Selbstwertgefühle und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen gestärkt, soziale Unterstützung aktiviert und Strategien der Problemlösung eingeübt werden. Entscheidend ist allerdings aber auch, gerade Jugendlichen, die durch mehrere Anforderungen belastet sind, eine breite Unterstützung unter Einbezug weiterer Fachleute anzubieten.