Beim Forschungsansatz handelt es sich um eine quantitative Erhebung mit anschliessender Kosten-Nutzen-Analyse. Den Betrieben fallen bei der Ausbildung von Studierenden Kosten an für Löhne der Studierenden und Ausbildner/-innen, Administrationskosten, Material- und Anlagekosten sowie weitere Kosten wie bspw. Gebühren für Kurse und Prüfungen. Der Nutzen wird nach dem Opportunitätskostenprinzip berechnet. Dabei geht man von der Annahme aus, dass die Studierenden im Betrieb produktive Arbeiten verrichten, die sonst, falls keine Studierenden im Betrieb beschäftigt wären, von ausgebildeten Fachkräften und/oder ungelernten Mitarbeitern erledigt werden müssten. Der Wert dieser produktiven Zeit wird als Nutzen aus der Ausbildung von Studierenden angeschaut. Das angewendete Verfahren wurde in den 1970-er Jahren in Deutschland entwickelt (Edding-Kommission) und seither vom Bundesinstitut für Berufsbildung stetig weiterentwickelt. Für die erste Kosten-Nutzen Studie der Universität Bern wurden der entsprechende Fragebogen und das Kostenmodell an die schweizerischen Gegebenheiten angepasst. Bei der Version des Fragebogens, die nun in dieser Studie verwendet wird, handelt es sich um einen Online-Fragebogen. Damit wird es möglich, gewisse Funktionialitäten (insbesondere Plausibilitätskontrollen) in den Fragebogen einzubauen, die bei einem schriftlichen Fragebogen nicht möglich sind. Der Fragebogen wurde ausserdem in grossen Teilen verändert und angepasst an die Strukturen der höheren Berufsbildung in der Pflege, die sich in grossen Teilen grundlegend von den Strukturen in der beruflichen Grundbildung unterscheiden. Sämtlichen betroffenen Ausbildungsbetrieben wird per Post ein Brief mit den persönlichen Zugangsdaten zum Fragebogen zugestellt. Nach der Datenerhebung erfolgt eine zweistufige Plausibilisierung. In einem ersten Schritt werden Betriebe, die unklare, lückenhafte oder unplausible Angaben machen, telefonisch nachkontaktiert. In einem zweiten Schritt werden sämtliche Daten noch einmal auf Konsistenz hin überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Für die Analysen werden in einem ersten Schritt deskriptiv die Resultate der Kosten-Nutzen-Analyse dargestellt. In einem zweiten Schritt werden dann mittels multivariater Verfahren die Einflussfaktoren auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis untersucht.
Erhebungsverfahren: Anderes Verfahren: Standardisierte Online-Befragung
Erhebungseinheiten: Spitäler, Spitexbetriebe, Betriebe im Langzeitpflegebereich, Psychiatrische Kliniken, Rehabilitationskliniken
Auswahlverfahren: Vollerhebung
Anzahl Untersuchungseinheiten: ca. 2500 Betriebe
Untersuchungsdesign: Querschnitt November 2010