Hochdeutsch im Kindergarten? Eine empirische Studie zum frühen Hochdeutscherwerb in der Deutschschweiz

Ref. 10091

Allgemeine Beschreibung

Periode

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Geographischer Raum

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Zusätzliche geographische Informationen

Agglomeration Zürich

Kurzbeschreibung

Eine gegenwärtig in der Deutschschweiz kontrovers diskutiertes bildungspolitisches Thema dreht sich um die Frage, ab welchem Alter die Kinder in die Standardsprache ("Hochdeutsch") eingeführt werden sollen. Im Gefolge des "PISA-Schocks" von 2000 ist man manchenorts so weit gegangen, die Verwendung der Standardsprache schon im Kindergarten vorzuschreiben. Die vorliegende, im Rahmen eine germanistischen Dissertation an der Universität Zürich durchgeführte Untersuchung (Vorarbeiten dazu waren bereits im Rahmen des Lizentiats geleistet worden) verglich die Kompetenzen in Standardsprache von Kindern aus einem Kindergarten, in welchem Hochdeutsch gesprochen wurde, mit jenen von Kindern aus einem traditionellen Schweizerdeutsch-Kindergarten. Laut der Untersuchung trägt die Unterrichtssprache Hochdeutsch im Kindergarten zwar nicht wesentlich zur Steigerung der sprachformalen Leistungen in der Standardsprache bei. Klar positiv sind hingegen die Auswirkungen auf Struktur und Reichhaltigkeit des gesprochenen Hochdeutschen. Zudem weisen die Kinder aus dem Hochdeutsch-Kindergarten eine positivere Einstellung und eine höhere Lernmotivation bezüglich der Hochsprache auf und gehen unbefangener mit ihr um: alles Faktoren, deren Bedeutung für den weiteren Bildungsverlauf anerkanntermassen unbestritten ist. Die Autorin kommt also zu einer positiven Gesamtbilanz und bezeichnet die Verwendung der Hochsprache schon im Vorschulalter als empfehlenswert, nicht zuletzt auch weil sie mehrsprachigen Kindern ebenso zugute komme wie Kindern mit Erstsprache Schweizerdeutsch.

Resultate

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