Auftraggeber und gesetzliche Grundlagen: Mit der Verordnung vom 19. Oktober 1991 beauftragt der Bundesrat das BFS mit der Durchführung einer periodischen Gesundheitsbefragung. Im Rahmen des neuen Bundesstatistikgesetzes vom 09. Oktober 1992 wurde die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) in die Verordnung von statistischen Erhebungen integriert. Die SGB wird seit 1992 alle fünf Jahre durchgeführt (1992, 1997, 2002 und 2007). Mit der SGB 2007 liegt somit die vierte Erhebung vor.
Ziele:
Gewinnung von umfassenden Informationen über:
- Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung
- Einflussfaktoren wie gesundheitsrelevante Verhaltensweisen, Lebensbedingungen und Risikofaktoren
- Inanspruchnahme des Gesundheitswesens
- Versichertensituation. Analyse von Zusammenhängen; Beobachtung von zeitlichen Veränderungen; Schaffung einer Grundlage für die Evaluation von gesundheitspolitischen Massnahmen; internationale Vergleichbarkeit (z.B. Eurostat - EHIS, OECD, WHO).
Themen:
- Gesundheitszustand im Allgemeinen, körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden, Beschwerden und Krankheiten, Unfälle, Behinderungen
- für die Gesundheit bedeutsame Lebensbedingungen wie finanzielle Ressourcen, Arbeitsplatzsicherheit, soziale Beziehungen und soziale Unterstützung, Wohnverhältnisse, physikalische Umwelt
- Individuelle gesundheitliche Ressourcen wie Autonomie und Entfaltungsmöglichkeiten, positive Lebenserfahrungen, Vertrauen in die eigenen Lebensbewältigungskompetenzen
- Lebensstilmerkmale und Verhaltensweisen wie körperliche Aktivität, Ernährungsgewohnheiten, Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum, Glücksspiele, Einnahme von Arzneimitteln
- Inanspruchnahme der Angebote der Gesundheitsdienste wie Arztbesuche (Haus-, Allgemeinärzte und Spezialisten), Spitalsaufenthalte, SPITEX-Leistungen, Inanspruchnahme nicht-ärztlicher Therapien und der Alternativmedizin
- Krankenversicherungssituation wie Zusatzversicherungen, Selbstbehalte (Franchisen), Versicherungswechsel
- Soziodemografie wie Alter, Geschlecht, Zivilstand, Nationalität, Bildung, Erwerbsstatus, Beruf, Einkommen, Bezug von Transferleistungen (z.B. IV- oder AHV-Rente, Sozialhilfe), Haushaltszusammensetzung.
Forschungsansatz/theoretischer Hintergrund:
Ausgangspunkt ist ein ganzheitliches und dynamisches Gesundheitsmodell mit dem Fokus auf der Untersuchung von Zusammenhängen zwischen den verschiedenen Faktoren. Ausdrücklich wird ein salutogenetischer Ansatz verfolgt. So werden auch potenziell gesundheitsförderliche individuelle Ressourcen wie auch Ressourcen der natürlichen, sozialen und kulturellen Umwelt erfasst.
Praxisbezug/Verwendung der Daten:
Die Daten dienen sowohl Forschungs- als auch Planungszwecken (z.B. Bund, Kantone).