Aspekte der Körpererfahrung und der Motorik im Kontext von Mobbing im Kindergarten

Ref. 9254

General description

Period

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Geographical Area

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Additional Geographical Information​

Stadt Bern (verschiedene Quartiere)

Abstract

Diese Dissertation wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Mobbing im Kindergarten (s. 06:083, "Mobbing im Kindergarten: Entstehung und Prävention") an der Universität Bern durchgeführt, welches wiederum ein Teil des Nationalen Forschungsprogramms 40 ("Gewalt im Alltag und organisierte Kriminalität") war. Mit der Klärung von Zusammenhängen zwischen Motorik, Körpererfahrung und Gewalt beabsichtigte der Autor einen Beitrag zur Diskussion über die Chancen und Grenzen von Körpererfahrungs- und Bewegungsanteilen für die Gewaltprävention im Rahmen von Kindergarten und Schule zu leisten. Die wichtigsten Ergebnisse: - Mobbing auf der Kindergartenstufe ist wirklich ein Thema. Rund 5 Prozent der Kinder müssen als Opfer und je etwa 10 Prozent als entweder Täter oder sowohl Opfer wie Täter gelten. Es zeigt sich damit, dass der Anteil an aggressiven Opfern (Tätern und Opfern gleichzeitig) im Kindergarten grösser ist, als was Studien für das Schulalter ergeben haben. - Physisches Mobbing ist vor allem eine Sache aggressiver Jungen und jüngerer Kinder allgemein. Mädchen haben dagegen tendenziell ein vielseitigeres Mobbing-Repertoire. - Wie erwartet, unterscheiden sich Mädchen und Jungen bezüglich ihrer motorischen Fähigkeiten kaum. Dennoch werden Mädchen bereits auf Kindergartenstufe von anderen Kindern als weniger sportlich wahrgenommen als Jungen. - Auch scheinen sich die verschiedenen aktiv oder passiv in Mobbing verwickelten Kinder im Hinblick auf Kraft, Schnelligkeit oder koordinative Fähigkeiten nicht signifikant zu unterscheiden. - Diesem Mangel an Unterschieden zum Trotz werden Kinder je nach Grad ihrer Verwicklung in Mobbing (sei es als Täter oder als Opfer) unterschiedlich wahrgenommen: Opfer werden als motorisch weniger leistungsfähig und als weniger geschickt beurteilt. Für aggressive Verhaltensmuster auf Kindergartenstufe ist wahrscheinlich weniger die motorische Leistungsfähigkeit entscheidend als vielmehr die Verkörperung und der Ausdruck von Kraft und Athletik im Sinne von physischem Imponiergehabe.

Results

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