Ergebnisse des sozialwissenschaftlichen Teils der Studie: Die Auswertung der Befragungen hat gezeigt, dass es vor allem Marktmerkmale und - mechanismen sind, welche dazu führen, dass in der Praxis der Hilfsenergieverbrauch kaum ein Bewertungs- oder Auswahlkriterium darstellt und dass bei den Nicht-Technikern überhaupt kaum Kenntnisse dazu existieren. Drei besondere Schwierigkeiten stehen einer höheren Gewichtung der Hilfsenergie und deren Effizienzpotenziale entgegen:
- Das Investor-Endnutzer-Dilemma: Der Endnutzer bezahlt die Betriebskosten und ist daher an hoher Effizienz interessiert, während der Investor (wenn er nicht auch Endnutzer ist) kein primäres Interesse an höheren Investitionen hat. Dies trifft natürlich auch für das Vermieter- Mieter-Verhältnis zu.
- Die Marktmechanismen im Wohnungsbau bzw. bei Kleinobjekten (Austauschmarkt): Im Reparaturfall wie auch oft beim Austausch der "Heizung" inkl. Pumpen hat der ausführende Installateur weder Zeit noch Anreiz, die Hilfsenergie- oder Nebenkomponenten optimal auszulegen. Der Besteller (Eigentümer/Verwalter) versteht nichts davon und ein Planer wird in diesen Fällen meist nicht involviert.
- Die Probleme bei Grossprojekten (Submissionen): Bei der Planung mögen nach Möglichkeit auch für die Hilfsenergie gute Ansätze vorgeschlagen bzw. ausgeschrieben werden, bei den Offerten bzw. deren Beurteilung jedoch zählen i.d.R. die tiefsten Preise, welche oft unter dem Titel "Materialfreigabe" mit suboptimalen Komponenten erzielt werden.