Promotion und Karriere (PuK): Berufs- und Einkommensverläufe promovierter Akademiker und Akademikerinnen in der Schweiz

Ref. 8717

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Period

-

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Deutsche Schweiz

Abstract

Die Bedeutung höherer Bildungszertifikate für den Eintritt in die Arbeitsmärkte und die Erzielung höherer Einkommen ist über zuverlässige empirische Befunde hinlänglich nachgewiesen und bekannt. Es liegen allerdings nur spärliche Erkenntnisse darüber vor, welche Erwerbschancen promovierte Berufsanfänger haben und welche Strukturen ihre Berufsverläufe nach dem Berufseinstieg aufweisen. Aus der Perspektive einer differenzierten Verbleibsforschung gilt es mittels einer standardisierten Befragung nunmehr, diese Lücke für die Promovierten in der Schweiz zu schliessen. Ziel der Untersuchung ist eine differenzierte Längsschnittanalyse der Erwerbschancen und Karrierewege. Dabei sollen sowohl empirisch fundierte Beschreibungen, als auch theoretisch fundierte Erklärungen der Berufsverläufe promovierter Akademiker vorgelegt werden. Das Erkenntnisinteresse soll sich auf Fragen der Beschäftigungschancen und des Berufserfolgs von Promovierten richten. (1) Eine Promotion scheint heute, je nach Fachbereich, nicht mehr zwangsläufig zu einer Kaderposition zu führen. Aus Sicht der Humankapitaltheorie oder aufgeklärter strukturell-individualistischer Handlungsansätze stellt sich auf beruflicher Ebene für die Hochschulabsolventen die Frage, ob es sich überhaupt noch lohnt zu promovieren und - falls ja - für wen sich die Promotion langfristig und in welchem Ausmass lohnt? (2) Welche individuellen Ressourcen auf der einen Seite und welche Strukturen und Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten der Schweiz bestimmen andererseits die Muster des Übergangs in den Beruf? Mit welchen Restriktionen und Chancen haben Promovierte dabei zu rechnen? Was den weiteren Berufsverlauf betrifft, ist nach der Adäquanz von Ausbildung und Beruf zu fragen: Müssen im Zuge der Bildungsexpansion immer mehr Promovierte mit - gemessen an ihrer Ausbildung - unterwertigen Beschäftigungen vorlieb nehmen? (3) Wie sehen die Mobilitätsstrukturen von Promovierten aus? Können sie rasche berufliche Aufstiege realisieren? Wie gross ist ihre Arbeitsmarktflexibilität? Welche Unterschiede gibt es hierbei für unterschiedliche Promovendenkohorten? Neben biographischen und sozioökonomischen Determinanten des Berufsverlaufs sollen als zu erklärende Indikatoren für den Berufserfolg zum einen das Einkommen und zum anderen die berufliche Position bzw. die berufliche Tätigkeit zu verschiedenen Zeitpunkten in einem ereignisorientierten Design erhoben werden. Die subjektive Bilanzierung der beruflichen Karriere kann anhand der Zufriedenheit mit dem Berufserfolg erhoben werden, die als ein Mass für die Diskrepanz zwischen beruflichen Erwartungen und beruflichen Erfolgen anzusehen ist. Speziell bei Promovierten könnte ausser der Adäquanz von Qualifikation und beruflicher Tätigkeit auch die Wissenschaftsnähe des ausgeübten Berufes für die retrospektive Bilanzierung von Bedeutung sein. Betrachtet man die Promotion auf der individuellen Ebene, ist es interessant zu erfahren, welche Motivation bestand zu promovieren und wie sich die Finanzierung, Einbindung und Betreuung während der Promotionsphase gestaltet hat. Dabei müssen Promotionsdauer und Promotionsalter mit berücksichtigt werden. Schliesslich stellt sich auch die Frage, wie die Promovierten den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Beruf einschätzen. Die Analyse der gewonnenen Daten soll ausserdem Aufschluss geben, inwieweit der Berufserfolg der Promovierten mit dem Geschlecht und dem Fachbereich, in dem promoviert wurde, zusammenhängt. Schliesslich gilt es aus der Berufsverbleibsperspektive zu eruieren, wie tragfähig die gängigen Lohn- und Arbeitsmarkttheorien (z.B. Humankapitaltheorie, Theorie segmentierter Arbeitsmärkte, etc.) bei der Erklärung der kurz- und langfristigen Erwerbschancen von Promovierten sind.

Results

http://edu.unibe.ch/unibe/philhuman/edu/content/e306/e1384/e6241/PromotionUndKarrierLeporelloger.pdf