Qualitative Methoden Methodisch kamen und kommen in der qualitativen Erhebung halbstrukturierte Leitfadeninterviews mit den Weiterbildungsverantwortlichen im Betrieb zum Einsatz. Die für Weiterbildung zuständige Person in den Fallbetrieben wird anhand offener Kategorien zur Ausprägung der betrieblichen Weiterbildungsaktivität befragt. Durch eine qualitative Inhaltsanalyse der Interviewtranskripte und eine Verdichtung zu thematischen Kategorien erfolgt eine schriftliche Auswertung nach qualitativen Gesichtspunkten (Mayring 2002, S. 114ff).
Als Lösungsweg für einen Vergleich ist eine Betriebsauswahl vorgesehen, die je 8 KMU der vier Typen berücksichtigt. Dabei wird eine Verteilung in den Betriebsgrössenklassen und Sprachregionen angestrebt. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu ermöglichen wird dasselbe Erhebungsinstrument verwendet wie im ersten Teil. Dafür kommt ein halbstrukturierter Leitfaden für die Weiterbildungsverantwortlichen im Betrieb zum Einsatz. Mit diesem Instrument kann die Unternehmensphilosophie oder das Leitbild erfragt werden, ausserdem werden Bedingungen und Ursachen für das jeweilige Weiterbildungsverhalten ermittelt, um diese mit anderen KMU und anderen Typen zu vergleichen. Der Leitfaden unterteilt sich in folgende 6 Themenbereiche:
- Einschätzung der Situation von KMU in der Schweiz allgemein: Als Einstiegsfrage mit besonderem Bezugspunkt zur Betriebsgrösse und den damit verbundenen Unterschieden zu Grossunternehmen
- Weiterbildungsstrategie: Unter Berufung auf Arbeits- und Lernformen und deren Verhältnis.
- Weiterbildung und informelles Lernen: Fragenkomplex zur betrieblichen Optik auf verschiedene Lernformen.
- Weiterbildungskooperation: Fragenkomplex zur betrieblichen Optik auf verschiedene Kooperationsformen innerhalb der Weiterbildung.
- Zukunft des Unternehmens: Herausforderungen und Wünsche bezüglich der Entwicklung des Unternehmens und KMU im Allgemeinen.
- Informationen zur befragten Person und Unternehmen
Durch Leitfaden gestützte Interviews können Ausprägungen und Begründungen für die jeweilige Weiterbildungs- und Kooperationspraxis generiert werden. Die Fall bezogene Gegenüberstellung ermöglicht dabei eine Abbildung des Spektrums von Weiterbildungsphilosophien, Lernformen, Lernorten und Kooperation. Dieses Vorgehen orientiert sich an den Massregeln von Fallstudien, die nicht auf eine statistische Repräsentativität zielen, sondern auf ein Aufdecken von Begründungsmustern und Bedeutungszusammenhängen. Anhand des Vergleichs der Typen können unterschiedliche die Bedingungen für eine misslingende und eine gelingende Weiterbildung ("Best-practice"-Weiterbildung) herausgearbeitet und einander gegenübergestellt und Handlungsempfehlungen erarbeitet werden. Quantitative Methoden Die umfassende quantitative Erhebung und Auswertung fand bereits im Ausgangsprojekt statt. In diesem Nachfolgeprojekt geht es um eine differenziertere Analyse bezüglich der ermittelten Weiterbildungstypologie. Die strategische Ausrichtung wird mit Betriebsgrösse, Betriebsumsatz, Betriebsalter, Branchenzugehörigkeit und Qualifikationsstruktur korreliert. Ebenso auch der Grad der Weiterbildungsaktivität und der unterschiedlichen informellen Varianten des Lernens im Betrieb. Eine Gegenüberstellung von konträren Antworten hinsichtlich Kooperation soll ausserdem das Profil für Best-practice-Indizien schärfen.
Diese Fragen werden anhand des Datenmaterials aus 1251 Fragebogen ausgewertet und tragen in Verbindung mit den qualitativen Ergebnissen zu einer Charakterisierung und Vertiefung der Weiterbildungstypologie von KMU bei.
Erhebungsverfahren: Qualitatives Interview, Sekundäranalyse von Individualdaten, Sekundäranalyse von Aggregatdaten
Erhebungseinheiten: Weiterbildungsverantwortliche im Betrieb
Auswahlverfahren: Erfassung von Best-practice Indikatoren
Anzahl Untersuchungseinheiten: 20