Personalbefragungen zu SCHATZ (Schaffung von Anreizen für Teilzeitarbeit)

Ref. 7631

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General description

Period

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Geographical Area

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Additional Geographical Information​

Stadt und Region Bern

Abstract

Das Projekt SCHATZ hatte zum Ziel, Anreize zur Förderung von Teilzeitarbeit zu schaffen und die Akzeptanz für Teilzeitarbeit - insbesondere im Kaderbereich und in männerspezifischen Berufen - zu erhöhen. Damit sollte ein Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter geleistet und die Gleichstellung von Frauen und Männern im Erwerbsleben gefördert werden. SCHATZ wollte die beteiligten Unternehmen und Verwaltungen für die Thematik sensibilisieren und mehr Teilzeitstellen schaffen. Zu diesem Zweck sollten geeignete Instrumente und konkrete Massnahmen für Verantwortliche und Beteiligte in den Betrieben entwickelt werden. Befragung A: Als Grundlage für die Erarbeitung von praxistauglichen Instrumenten wurde zwischen Januar und März 2000 eine schriftliche Befragung des Personals in der Stadtverwaltung Bern, in der Gemeinde Köniz, sowie - durch Vermittlung des KV Bern - in sieben Unternehmen der Privatwirtschaft im Raum Bern durchgeführt. => Die hieraus gewonnen Daten werden FORS zur Verfügung gestellt! Befragung B: Das Inselspital führte eine eigene Befragung beim Kader im Pflegebereich durch, wo Teilzeitarbeit schon relativ weit verbreitet ist. => Die hieraus gewonnen Daten werden FORS NICHT zur Verfügung gestellt! Sowohl Vollzeit- wie Teilzeitarbeitende wurden über ihre Erfahrungen mit Teilzeitarbeit, ihre Motive und Wünsche für die Arbeitszeitgestaltung befragt.

Results

- Die wöchentliche Teilzeitarbeit ist weit verbreitet (gut 2/3 der Befragten), andere Teilzeitarbeitsformen (z.B. Job-Sharing, Jahresteilzeit, täglich verkürzte Arbeitszeit) jedoch noch kaum. - Die Motive der Teilzeitarbeitenden sind vielfältig. An erster Stelle steht der Wunsch, die Domi-nanz der Erwerbsarbeit zu durchbrechen ("worklife balance"), das Motiv Hausarbeit und Erziehungsverpflichtungen ist - bei Männern und Frauen - weniger verbreitet als angenommen. - Teilzeitarbeitende fühlen sich am Arbeitsplatz mehrheitlich gut akzeptiert und unterstützt. Sie nennen als positive Auswirkungen mehr Freude an der Arbeit, erhöhte Leistungsfähigkeit und Konzentration. Sie halten auch Führungsaufgaben für vereinbar mit Teilzeitanstellungen und sind mehrheitlich der Meinung, auch Teilzeitbeschäftigte hätten Aufstiegschancen. - Auch Vollzeitarbeitende haben eher eine positive Grundhaltung zu Teilzeitarbeit, auch in Führungspositionen (im Rahmen von 70% oder 80% Pensen). Weniger deutlich ist die Unterstützung für Job-Sharing Modelle. Eine dauernde Präsenz von Vorgesetzten wird nicht als erforderlich angesehen. Vollzeitarbeitende sehen jedoch mehr organisatorische Probleme bei Teilzeitstellen, vor allem bei der Information und Kommunikation. Ein gutes Drittel von ihnen möchte selber gerne Teilzeit arbeiten, vor allem Frauen, Personen unter 40 Jahren und Personen, die im Bereich "Soziales/Gesundheit" arbeiten. Finanzielle Gründe, Angst vor Karrierebeeinträchtigung und die Annahme, dass ihre Vorgesetzten sie nicht unterstützen würden, werden von diesen Vollzeitangestellten als Hindernisse für die Realisierung ihrer Wünsche genannt. - Auch die befragten Führungskräfte im Inselspital lehnen den Mythos der ständigen Präsenz und Erreichbarkeit von Vorgesetzten eher ab. Sie sehen den Vorteil von Teilzeitarbeit auf Kaderstufe gerade darin, dass von den unterstellten Mitarbeitenden mehr Selbständigkeit, Mitsprache und Entscheidungskompetenz verlangt wird. Voraussetzungen für Teilzeit in der Führung sind für sie die klare Regelung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung, eine gute Planung, Koordination und Information. Erfahrene Teilzeitführungskräfte beurteilen Teilzeit im Kader positiver als Vollzeitführungskräfte und schätzen insbesondere die beruflichen Aufstiegschancen besser ein. - Sämtliche befragten Personen sind überwiegend der Meinung, dass Teilzeitarbeit es Männern und Frauen ermöglicht, Erwerbs- und Familienarbeit besser partnerschaftlich zu teilen und dass demnach Teilzeitstellen auch vermehrt in traditionellen Männerdomänen angeboten werden müssten. Eine grosse Mehrheit fordert, dass Verwaltungen und Firmen neue Arbeitszeitmodelle aktiv anbieten sollen.