Dieses Projekt ist im Bereich der Curriculumforschung angesiedelt; gleichzeitig tangiert es aber auch grundsätzliche Problemstellungen der Fremdsprachendidaktik, wie beispielsweise die Methoden des Lehrens und Lernens moderner Fremdsprachen oder noch allgemeiner die Auseinandersetzung mit dem Fremden. Die zentralen Fragen nach den Rechtfertigungen für den Fremdsprachenunterricht in der Schweiz und nach den Vorstellungen über seine Aufgaben und Ziele werden im historischen Längsschnitt betrachtet, wobei als zeitliche Eckwerte die Jahre 1750 und 2000 gewählt worden sind. Dem Projekt liegt die Annahme zugrunde, dass der Fremdsprachenunterricht ein komplexes Geflecht aus unterschiedlichsten Entwicklungslinien darstellt, welches unter verschiedenartigen Einflüssen geknüpft worden ist. Zudem wird davon ausgegangen, dass sich in der Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts signifikante Perioden feststellen lassen, welche die Entwicklung strukturieren helfen. Aussagen über Vorstellungen von den Aufgaben und den Zielen des Fremdsprachenunterrichts lassen sich in verschiedenen Arten von Texten finden, etwa in amtlichen Verlautbarungen, in wissenschaftlichen Texten oder auch in Zeugnissen der Erfahrung. Im hier vorgestellten Projekt soll eine systematische Bestandesaufnahme und Analyse der Texte der ersten Kategorie erfolgen. Diese Aufarbeitung eines Teilaspekts der Geschichte des Fremdsprachenunterrichts will einerseits eine bestehende Forschungslücke ausfüllen und strebt im weiteren auch einen ausbildungspraktischen Nutzen an: Die Aufarbeitung und Präsentation von historischem fremdsprachendidaktischem Wissen soll die Ausarbeitung von fachdidaktischen Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern zur Geschichte des Fremdsprachenunterrichts der Schweiz ermöglichen.