Es werden mit allen InformantInnen narrative Interviews zur Erfassung von harten und weichen Daten durchgeführt. Die harten Daten bestehen hauptsächlich aus der vom Interviewten bewusst oder unbewusst gewählten, auf Minidisc festgehaltenen Sprachvarietät, die in phontetisch und gesprächsanalytisch transkribierter Form der systematischen (phonologischen, morphologischen und syntaktischen) Analyse durch das Erstellen von Individualgrammatiken zugeführt wird. Durchaus erwartet wird, dass mehrere Varietäten vom gleichen Sprecher gebraucht werden. Als Referenz dient der SDS (Sprachatlas der Deutschen Schweiz). Weiterhin beinhalten die Interviews eine Anzahl von standardisierten Fragen zur Sozialbiographie der einzelnen Informanten sowie eine Wortliste und eine Mappe mit Bildern, die den Informanten vorgelegt werden mit der Bitte, sie zu kommentieren. Die weichen Daten bestehen aus den subjektiven Meinungen und Haltungen der Informanten zu den ihnen vorgelegten Gesprächsthemen. Die Zielgruppe des Projekts setzt sich zusammen aus zwei Gruppen, einerseits aus Menschen aus dem Oberwallis, die langfristig in die Region Bern (binnen-)migriert sind, und andererseits aus rezenten Binnenmigranten, die für eine Ausbildung (Lehre oder Studium) vorerst einmal kurzfristig in die Region gezogen sind. Aus der ersten Gruppe werden ca. 30 Leute ein Mal interviewt, während ca. 45-50 Vertreter aus der zweiten Gruppe im Zeitraum von zwei Jahren drei Mal interviewt werden. Dies erlaubt Einblicke in Spracherwerbsprozesse bei der Migration.
Erhebungsverfahren: Qualitative (narrative) Interviews mit integrierter standardisierter Befragung face to face, Transkriptionen (phonetisch, gesprächsanalytisch und inhaltlich), Sekundäranalyse von Individualdaten.
Erhebungseinheiten: Ca. 180 Interviews à 60-80 Minuten.
Anzahl Untersuchungseinheiten: Repräsentatives Sample von 50 Interviews (3 Interviews pro Informant über den Zeitraum von 2 Jahren) mit Auszubildenden und Studierenden und 30 Langzeitmigranten (einmalige Interviews). Bei der ersten Gruppe Anfrage durch Ausbildungsstätten und Lehrlingsheime, bei der zweiten Gruppe mit Hilfe des sog. Snowball Sampling.
Auswahlverfahren: Umfassende Stichprobe. Da keine statistischen Daten vorhanden sind, ist eine Vollerhebung nicht möglich.
Durchführung der Feldarbeit: Durch drei Projektmitarbeiter.