Alltagsweltliche Szenarien für die Zukunft der Schweiz: soziale Handlungsfelder, subjektive Lebensentwürfe und kulturelle Deutungsmuster

Ref. 5414

General description

Period

Gegenwart

Geographical Area

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Additional Geographical Information​

Schweiz

Abstract

Kulturelle Traditionen, eingeschliffene Handlungsroutinen und die spezifischen Erfahrungen in sozialen Feldern beeinflussen die Art und Weise, wie Personen in ihrem Alltag die Effekte der Globalisierung und die gegenwärtige politische und ökonomische Umbruchssituation wahrnehmen. Sie sind so mitbestimmend sowohl für den eigenen Lebensentwurf wie für die Deutung der Zukunft der Schweiz. Das Projekt "Alltagsweltliche Szenarien für die Zukunft der Schweiz" rekonstruiert diese handlungsleitenden kulturellen Muster durch eine Analyse der soziokulturellen Transmission innerhalb von Familien in fünf kontrastierenden Handlungsfeldern. Untersucht werden die Landwirtschaft, die Uhrenindustrie, chemische Industrie (resp. Nahrungsmittelindustrie), die Banken und der Tourismus. Es wurden also Handlungsfelder ausgewählt, denen sowohl in der Identitätszuschreibung von aussen als auch im nationalen Selbstbild eine Schlüsselstellung zukommt. Die handelnden Akteure in diesen Feldern repräsentieren das 'Schicksal der Nation' inbesonderer Weise. Das Projekt geht davon aus, dass in diesen Schlüsselbranchen eine besondere Sensibilität für die gegenwärtige Umbruchssituation vorliegt und die Akteure gleichsam als Deutungsexperten für die Zukunft der Schweiz befragt werden können. Um den Wandel oder die Kontinuität der kulturellen Transmission in Abhängigkeit von der Generationszugehörigkeit und dem Geschlecht erfassen zu können, untersuchen wir "Familienkaros" in jedem dieser kontrastierenden Felder der Deutungsexpertise. Im idealen Fall enthält ein solches "Karo" vier Interviewpartner: den beruflich mit dem jeweiligen Handlungsfeld assoziierten Vater, die Mutter, sowie die Tochter und den Sohn im jungen Erwachsenenalter. Dabei interessiert uns die Familie nicht als traditionelles Objekt der Familiensoziologie, sondern als Brennpunkt makrostruktureller Problemlagen. Innerhalb des Familienkaros können die Resistenz und die Erosion von kulturellen Deutungsmustern und Handlungsroutinen sowie Individualisierungsstrategien in kondensierter und konkreter Form analysiert werden.

Results

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