Finanzmärkte und Strategische Interaktion in globalen Märkten

Ref. 5214

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Abstract

Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Analyse der strategischen Interaktion zwischen Finanzierungs- und Produktmarktentscheidungen in internationalen oligopolistischen Märkten. Insbesondere soll der Einfluss des strategischen Risikos auf Unternehmensentscheidungen untersucht werden. Hochtechnologiegüter wie Flugzeuge, Autos, Computerchips und auch Medikamente werden typischerweise von wenigen grossen international tätigen Firmen hergestellt. In diesen Märkten sind die Kosten für die Entwicklung der Technologiegüter so gross, dass nur wenige Firmen die nötigen Kapazitäten bereitstellen können. Beispielsweise kostete 1994 die Entwicklung eines Flugzeugs etwa 10 Mrd. DM und die Entwicklung einer Turbine rund 7 Mrd. DM (Reuter, 1994). Diese Hochtechnologiefirmen finanzieren die Entwicklung der Produkte vor, in der Hoffnung, durch den Verkauf genügend hoher Stückzahlen zu positiven Preiskostenmargen die Entwicklungskosten finanzieren zu können. Dabei übernehmen sie beachtliche Risiken, die einerseits in der Unsicherheit über die Ergebnisse in der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit per se und andererseits in der Unsicherheit über die Marktchancen der Produkte begründet liegen. Die Bereitschaft einer Unternehmung solche Risiken zu übernehmen hängt daher entscheidend davon ab, inwieweit die Risiken gemindert oder abgesichert werden können. Hierzu stehen der Unternehmung einerseits Finanzierungsstrategien auf den Kapitalmärkten und andererseits Verkaufsstrategien auf den Gütermärkten zur Verfügung. Gelingt es beispielsweise, Teilmärkte zu monopolisieren, so kann dadurch der Bedarf zur Absicherung der Marktrisiken (Wechselkursrisiken) in diesem Teilmarkt reduziert werden. Insbesondere sind daher Finanzierungs- und Produktionsentscheidungen multinationaler Hochtechnologiekonzerne nicht mehr voneinander isolierbar und die Finanzierung riskanter Entwicklungsprojekte wird zur zentralen strategische Managementaufgabe in solchen Unternehmen. Das Projekt betrifft den Zusammenhang zwischen Finanzmärkten und Produktmarktverhalten, einerseits hinsichtlich traditioneller Finanzierungsmethoden und andererseits hinsichtlich der Absicherung durch Derivative. Einerseits stellt sich nämlich die Frage, inwieweit die unmittelbare Finanzierung eines Grossprojektes (Aktienemission, Ausgabe von Obligationen oder Bankkredite) und somit die Kapitalstruktur einer Unternehmung ihr strategisches Verhalten auf Produktmärkten beeinflusst. Andererseits stellt sich die Frage nach der strategischen Rolle von Finanzmarktderivativen im Falle von Wechselkursunsicherheit. Von Interesse ist hier beispielsweise die Art der optimalen Absicherung einer internationalen Unternehmung gegen Wechselkursrisiken (oder andere politische Risiken) durch entsprechende Finanzmarktgeschäfte oder durch geeignete Realinvestitionen in den jeweiligen Märkten. Es ist aber auch zu prüfen, inwiefern die Existenz der Derivativmärkte das strategische Verhalten einer Unternehmung und das Marktergebnis insgesamt beeinflussen.

Results

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