Health impact and management of wastewater use in small-scale agriculture in urban Sahelian settings; risks and potential intervention strategies

Ref. 5072

General description

Period

1995-2001

Geographical Area

-

Additional Geographical Information​

Sahelzone

Abstract

In Städten der Sahelzone, insb. den beiden Projektstädten Ouagadougou (Burkina Faso) und Nouakchott (Mauretanien), spielen Hausgärten eine entscheidende Rolle in Bezug auf Nahrungsmittelerwerb und Haushaltsökonomie. Städtisches Abwasser aller Art wird für die intensive Bewässerung der Pflanzungen benutzt. Hohe Kontamination mit coliformen Bakterien und Parasiten wurden darin nachgewiesen. Die Hauptziele des Projektes sind - die gesundheitliche Beeinträchtigung durch die Bewässerung mit Abwasser abzuschätzen, - den Einfluss der städtischen Hausgärten auf die Haushaltsökonomie der Anbauer zu untersuchen, - partizipative Forschungsansätze zur Lösung der gefundenen Probleme einzuführen und mit technischen Bewässerungsverbesserungen zu vergleichen und - in den Projektorten Risikokonzepte für den Umgang mit dieser Umweltproblematik einzuführen. Qualitative und quantitative Ansätze werden verwendet. Die qualitativen Ansätze liefern Informationen in Bezug auf den sozio-kulturellen Hintergrund der involvierten Bevölkerung und deren Umgang mit der Problematik. Mit den quantitativen Ansätzen werden die Einflüsse auf die Gesundheit geschätzt, Interventionen evaluiert und ihre Effekte verglichen.

Results

Im Rahmen des laufenden Projektes, das in den städtischen Gemüse- und Früchte-Anbaugebieten ("Homegardens") von Ouagadougou (Haupstadt von Burkina Faso) und Nouakchott (Hauptstadt von Mauretanien) durchgeführt wird, werden die gesundheitlichen Situation der HausgärtnerInnen und ihrer Familien im Vergleich mit der übrigen Bevölkerung untersucht. Die Risikoanalyse erfolgte interdisziplinär mit epidemiologischen, sozio-kulturellen, ökonomischen und kulturingenieur-technischen Ansätzen. Die Resultate dieser Studien zeigten deutlich, dass die GärtnerInnen durch ihre Aktivität direkten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind, die auf den intensiven Kontakt mit dem Abwasser zurückgeht, das für die Bewässerung gebraucht wird. Auch die KonsumentInnen der so angebauten Gemüse haben beträchtliche gesundheitliche Risiken (Durchfallserkrankungen als Indikator) zu vergegenwärtigen. Im Vergleich zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen in einer Stadt wurden die Familien, die in den Hausgärten tätig, sind als sozio-ökonomische Randgruppe erkannt. Sie zeichnet sich durch grössere Krankheitsrisiken aus, die sich aus den gesamten umwelt-hygienischen Lebenssituation (Wasser, Abwasser, festen Abfällen) ergeben. Die sehr positiven Entwicklungen des Projektes ermöglichten es, erstmals einen umfassenden partizipativen Ansatz der Aktionsforschung (Recherche-Action-Formation, RAF) in der städtischen Entwicklung einzuleiten, der auch mit den anderen Projektaktivitäten, Interventionsstudien und Ausbildungsleistungen, optimal verknüpft werden konnte. Damit wurden nicht nur Synergien geschaffen, sondern die Forschungs- und Entwicklungsbestrebungen konnten eine grosse Chance zur Nachhaltigkeit erlangen. Der RAF-Ansatz, von einem interdisziplinären Team auf Quartierebene in zwei Sahel-Städten eingesetzt, erlaubte zuvor erarbeitete Resultate der Risikoanlaysen inbezug auf die Verwendung von Abwasser zur Bewässerung von städtischen Gemüsepflanzungen in gezielte, von der Bevölkerung getragene Interventionen umzusetzen. Damit wurde nicht nur der RAF-Ansatz in Umweltfragen validiert, sondern wurde durch die Optimierung der Schnittstelle von Forschung und Anwendung ein Beitrag zur Entwicklung der betroffenen Stadtgebiete erzielt. Die Umsetzung der durch RAF aufgegriffenen lokalen Lösungen konnte langfristig durch die Unterstützung lokaler NORs und bi- wie multilateraöer Geber gesichert werden. Diese Erkenntnisee werden für viele andere Städte im Sahel von Bedeutung sein.