Im Vordergrund steht die Lebensleistung sowie die Interpretation der integralen, bewaffneten, permanenten Neutralität durch den schweizerischen Generalstabschef Theophil Sprecher von Bernegg während der drei Phasen der Vorkriegszeit, des Ersten Weltkrieges und den Jahren der hartumkämpften Diskussion um einen allfälligen Beitritt der Schweiz zum Völkerbund. - Eine von Sprecher nicht geradlinig verfolgte Neutralitätsinterpretation wird dokumentiert durch die Markierungspunkte der Vorkriegsgespräche einer Eventualallianz mit den Zentralmächten, der einseitigen Organisation des militärischen Nachrichtendienstes, der hohen ökonomischen Abhängigkeit vom Ausland, der sog. Oberstenaffäre im Jahre 1916, der (neutralitätspolitisch ausgleichenden) Gespräche einer Eventualallianz mit Frankreich 1917, des Generalstreiks 1918 und der Nachkriegsjahre mit Sprechers schroff ablehnender Haltung zum Völkerbund. - Es gilt vor allem nachzuweisen, dass zu Unrecht in der bisherigen, z.T. oberflächlichen Forschung, Stereotypen um Person und Wirken von Sprecher kreisen wie "germanophil", "austrophil" oder "italophob".