Im Verlaufe des Industrialisierungsprozesses, der seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert die Gesellschaft zunehmend zu prägen vermochte, veränderte sich sowohl das Essen und Trinken in der Fabrik wie auch die ganze Volksernährung. Die Untersuchung analysiert in zwei Kapiteln die Fabrik als Lebensform und bezieht den hier feststellbaren Wandel auf die gesamtgesellschaftlichen (schicht-, geschlechts- und regionalspezifischen) Veränderungen der Ernährungsweise. Dabei wird systematisch nach den lebensweltlichen Ansatzpunkten und den soziokulturellen Auswirkungen der "Verwissenschaftlichung der Ernährung" (Proteinlücke, Vitaminpropaganda, Mensch als "Arbeitsmotor", etc.) gefragt. Die Untersuchung liefert einen Beitrag zur Frage unter welchen Bedingungen und auf welche Weise sich Ernährungsgewohnheiten ändern.