Wichtigste Ergebnisse der 3.Statistikbroschüre mit dem Spezialthema Mehrfachabhängigkeiten und Suchtverlagerung:
Alkohol und Tabak:
- Bei Eintritt: Hohe Prävalenzrate des Tabakkonsums (80%); extrem hohe Interkorrelation, Zusammenhang zwischen konsumierten Trinkmengen und Rauchintensität.
- Bei Austritt: Trotz Alkoholabstinenz noch hohe Prävalenz des Tabakkonsums, Stabilität des Raucheranteils, Verringerung des Extremkonsums (über 2 Päckchen).
- Verhältnisse in einer katamnestisch untersuchten Klinikpopulation (7-Jahreszeitraum): Noch hohe Prävalenz des Tabakkonsums (70,5%), tendenziell Zusammenhang zwischen Trinkmustern und Rauchintensität. Keine Suchtverlagerung, eher 'Suchterhaltung' bei Abstinenten (46% rauchen täglich).
Alkohol und psychotrope (tendenziell abhängigkeitsgenerierende) Medikamente:
- Bei Eintritt: Prävalenzrate von rund 30%;die grösste Gruppen bilden die Benzodiazepine, starker Überhang bei den Frauen.
- Bei Austritt: Prävalenzrate (Konsum im Rahmen der Therapie) von 25%, davon 91% verordnet, die grösste Gruppe bilden die nicht psychotropen Medikamente; starker Überhang bei den Frauen; signifikante Abnahme der Medikamenteneinnahme (-abgabe) bei den Männern.
- Verhältnisse in einer katamnestisch untersuchten Klinikpopulation (7-Jahreszeitraum): 45,3%. Ergebnisse zur Suchtverlagerung: Von einer 1987/88 nur Alkoholabhängigkeit aufweisenden klinischen Subpopulation zeigen 7 Jahre danach 2,8% einen 'verdächtigen' Medikamentenkonsum (regelmässiger Gebrauch psychoaktiver Medikamente). Bei Rückfallgeschehen steht eher das frühere Konsummuster im Vordergrund.