Lernen ohne Schule: zur Situation des Homeschooling im deutschsprachigen Raum

Ref. 3046

General description

Period

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Geographical Area

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Deutschsprachiger Raum; für Fallstudien und Interviews: Schweiz und Österreich.

Abstract

Die Autorin der hier vorgestellten, am Anfang der Bearbeitung stehenden Dissertation geht von der Hypothese aus, "homeschooling" – der Unterricht in häuslicher Umgebung statt in der Schule – stelle aufgrund der Chancen, welche die besonderen Lernbedingungen bieten, im Prinzip eine gültige Alternative zum Unterricht im Rahmen der Institution Schule dar. Österreich und die Schweiz kennen diese Alternative in der Realität, wenn auch gewisse Bedingungen erfüllt sein müssen; in Deutschland hingegen lassen die geltenden Gesetze eine solche Form der "Beschulung" nicht zu. Da die Bildungssysteme der drei Länder sich nicht grundlegend unterscheiden, können aus den Beispielen der Schweiz und Österreichs aber sicherlich auch für Deutschland geltende Schlussfolgerungen abgeleitet werden. Die Gründe dafür, dass die historische Entwicklung der Schulpflicht in Deutschland zur erwähnten besonderen Situation geführt hat, werden zu Beginn der Arbeit erläutert. Sodann soll kurz auf die pädagogischen Strömungen eingegangen werden, die der Idee des Homeschooling Impulse gegeben haben. Anschliessend richtet sich das Augenmerk auf theoretische Aspekte des Lernvorgangs. Die unterschiedlichen Arten des Lernens in schulischer oder häuslicher Umgebung werden thematisiert, wobei klar zu sehen ist, dass auch im häuslichen Rahmen unterschiedlichste Ansätze praktiziert werden können. So kann der Unterricht durch Lehrmittel oder einen präzisen Lehrplan bestimmt sein, oder es kann ein Fernkurs absolviert werden, oder der Unterricht kann sich nach der augenblicklichen Interessen- oder Motivationslage der Kinder richten. Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf die sozialen Aspekte von Homeschooling. Kaum jemand zweifelt daran, dass ein beispielsweise durch Curricula vorgegebener Lernstoff auch in häuslicher Umgebung vermittelt werden kann; die Gegner der Idee argumentieren mit den sozialen Komponenten des Lernprozesses und weisen der Institution Schule eine wichtige Rolle bei der Sozialisierung der Kinder zu. Die Stichhaltigkeit dieser Argumente gilt es zu überprüfen. Neben den theoretischen Überlegungen sind Interviews und Fallbeispiele wichtige Bestandteile dieser Arbeit. Da die Zahl der "Schulverweigerer" noch relativ gering ist, sollen die Ergebnisse von Interviews und Fallstudien nichts beweisen; sie werden herangezogen, um die Darlegungen zu illustrieren und zu konkretisieren.

Results

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