Das Heilpädagogische Seminar Zürich: eine Institutionsgeschichte

Ref. 3044

General description

Period

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Geographical Area

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Additional Geographical Information​

Deutschschweiz, insbesondere Zürich.

Abstract

Die Autorin der vorliegenden Dissertation ist den Ursprüngen und der Geschichte des Heilpädagogischen Seminars (HPS) Zürich, der ersten Ausbildungsinstitution für Heilpädagogen in der Deutschschweiz, nachgegangen. Die Gründung dieser Institution war das Werk eines Verbandes, der sich im Jahr 1920 konstituierte und bis 1986 Träger des HPS war, bis zum Zeitpunkt, zu dem sie zur Anstalt öffentlichen Rechts wurde. Die ersten beiden Kapitel sind der Vorgeschichte des Heilpädagogischen Seminars Zürich gewidmet. Die Autorin zeichnet nach, wie zum einen die ständige Differenzierung des obligatorischen Bildungswesens und zum andern ein Wissens- und Technologieschub um 1900 zum Wunsch nach der Einrichtung von Sonderklassen und Sonderschulen und somit gleichzeitig zur Notwendigkeit einer Ausbildung von Lehrkräften für diesen neuen Unterrichtsbereich führten. Für die eigentliche Geschichte des HPS übernimmt die Autorin einen Vorschlag (LIEVEGOED, 1974), in der Geschichte von Institutionen drei Phasen zu unterscheiden, die Pionierphase, die Differenzierungsphase und die Integrationsphase. Kapitel 3 ist der Pionierphase gewidmet, welche die Autorin auf den Zeitraum 1920-1960 ansetzt. Diese Periode war geprägt durch die Persönlichkeiten der zwei Männer, die in dieser Zeit der Institution vorstanden: Heinrich Hanselmann (Leiter vom Zeitpunkt der Gründung bis ins Jahr 1940) und Paul Moor (Leiter von 1940 bis 1961). Beide hatten daneben einen Lehrstuhl für Sonderpädagogik an der Universität Zürich inne. Die Anfänge der Differenzierungsphase – Gegenstand des Kapitels 4 – können um 1961 herum situiert werden. In diesem Jahr übernahm Fritz Schneeberger die Leitung des Heilpädagogischen Seminars; die in den sechziger Jahren einsetzenden Entwicklungen haben aber auch viel zu tun mit der 1960 erfolgten Einführung der Invalidenversicherung in der Schweiz. Die Differenzierungsphase ist gekennzeichnet durch eine Verlängerung der Ausbildungszeiten und durch zunehmende Spezialisierung der Ausbildungsgänge. Dies führte zu einem Wachstum sowohl der Institution wie auch der Kosten; vor allem letzterer Aspekt führte dazu, dass sich der Trägerverband schliesslich auflöste und die Trägerschaft an eine Gruppe interessierter Kantone abgab (Aargau, Zürich, Solothurn und St. Gallen). – Die Frage, ob die gegenwärtige Zeit als der Integrationsphase zugehörig bezeichnet werden kann, will die Autorin nicht entscheiden; ihrer Meinung nach wird es an zukünftigen Betrachtern unserer Gegenwart liegen, darüber zu befinden.

Results

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