Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass die oft vorgebrachte Legitimation für leistungshomogene Schulklassen, die schwachen Schüler bräuchten einen geschlossenen Raum und den damit verbundenen Schutz vor dem Leistungsvergleich mit den schulisch Stärkeren, nur bedingt gültig ist. Das Leben spielt sich ja nicht nur in der Schule ab, und dies gilt ganz besonders für Kinder, die aufgrund ihrer ungenügenden Leistungen in der Schule vor allem Frustrationen erleben. In den sozialen Interaktionen ausserhalb der Klasse und des Klassenzimmers werden Schüler, die institutionell einer Gruppe von Schwachen zugeordnet sind – Kinder aus Zügen mit Grund- oder reduzierten Leistungsanforderungen – häufig als minderwertig behandelt oder ausgelacht. Innerhalb der AVO-Struktur scheint die Stigmatisierung des schwachen Schülers deutlich schwächer zu sein, ohne natürlich ganz zu verschwinden.