Schweizerische Bauernhausforschung ehemals "Aktion Bauernhausforschung"

Ref. 2015

General description

Period

Spätmittelalter bis um 1920

Geographical Area

-

Additional Geographical Information​

Schweiz

Abstract

Als zu Beginn der 30er Jahre die Wirtschaftskrise stark spürbar war, regte die Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde die Schaffung des Technischen Arbeitsdienstes TAD an. In den Jahren 1933 bis 1939 entstanden so mit der Hilfe von arbeitslosen Technikern und Architekten einige hundert Pläne von Bauernhäusern und Siedlungen. 1944 wurde das Projekt neu konzipiert. Es ging daraus - ebenfalls als Beschäftigungsprogramm geplant - die "Aktion Bauernhausforschung in der Schweiz" hervor mit dem Ziel, innerhalb von wenigen Jahren die wesentlichen ländlichen Bauten der Schweiz zu dokumentieren und in geeigneter Form zu publizieren. Mit den zur Verfügung stehenden Geldmitteln der Kantone wurden zwar Bestandesaufnahmen gemacht, eine umfassende wissenschaftliche Auswertung konnte jedoch erst mit der finanziellen Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ab 1960 realisiert werden. Die volkskundlich orientierte Bauforschung richtet ihre Aufmerksamkeit auf die überlieferten ländlichen Bauten und Siedlungen, auf historische und aktuelle Aspekte des bäuerlichen Alltagslebens. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme ländlicher Wohn- und Wirtschaftsgebäude werden diese in ihrer Konstruktion, Baugeschichte sowie in Nutzung und Ausstattung durch die Bewohner untersucht. Ergänzende Informationen aus Archiven zu Baurecht, Eigentums- und Wirtschaftsverhältnissen vertiefen das Bild der Entwicklung ländlicher Bauformen. Die erarbeiteten Dokumentationen, umfangreiche Plan- und Fotosammlungen sowie eine Fachbibliothek stehen interessierten Privatpersonen, Schulen, Universitäten und Amtsstellen zur Verfügung. Die einzelnen Publikationen in der Reihe "Die Bauernhäuser der Schweiz" werden von der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde herausgegeben und haben in der Regel eine Auflage von 2000 Exemplaren. Die Bücher sind im Buchhandel erhältlich. Die Bauernhausforschung wird unterstützt und begleitet von einem Kuratorium, das sich aus Vertretern der Kantone sowie interessierten Verbänden und Institutionen zusammensetzt. Ein Geschäftsausschuss und der wissenschaftliche Leiter sorgen für die Einhaltung des wissenschaftlichen Konzepts, von Budget und Terminen. In den Kanton bestehen zudem begleitende kantonale Komitees und Redaktionskommissionen. Die Finanzierung der Forschungsarbeiten erfolgt anteilsmässig durch die Kantone und durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Bis Dezember 2003 wird die Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde 26 Bände der Reihe "Die Bauernhäuser der Schweiz" veröffentlicht haben. Zur Zeit wird die Bauernhausforschung in den Appenzell (I.Rh. und A.Rh.), Bern (Bd. 3, Aarwangen bis Laupen), Genf, Jura, Wallis (Bd. 3) und Neuenburg weitergeführt. Jedes Projekt gliedert sich grundsätzlich in drei Etappen: Bestandesaufnahme, Auswertung und Publikation. Das Grundkonzept der Bestandesaufnahme ist in der "Wegleitung über die Aufnahmen der bäuerlichen Hausformen und Siedlungen in der Schweiz (A.Baeschlin u.a.) von 1948 skizziert. Bei jedem Teilprojekt werden regionale Besonderheiten berücksichtigt, die Forschungsmethoden aktualisiert. In der Bestandesaufnahme werden nicht nur Wohn- und Wirtschaftsgebäude erfasst, sondern auch Siedlungen als typologische Formen sowie die Zusammenhänge zwischen Menschen bzw. Tieren und den Gebäudeformen. Die Dokumentationen umfassen Fotos, Pläne und Beschreibungen sowie Ergänzungen aus Archivquellen und Literatur. Diese Unterlagen stehen auch interessierten Privatpersonen, Schulen, Universitäten und Amtsstellen zur Verfügung.

Results

vgl. die Publikationen "Die Bauernhäuser der Schweiz". Diese umfassen einen oder mehrere Kantone oder ein Teilgebiet eines Kantons. Aktuelles Publikationsverzeichnis unter www.bauernhausforschung.ch