Gesellschaftliche Akzeptanz zur Nutzung von Car-Pooling

Ref. 20063

General description

Period

2021-2025

Geographical Area

Additional Geographical Information​

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Abstract

Ziel des Forschungsprojekts ist die Erhebung der aktuellen und die Abschätzung der zukünftigen Akzeptanz von Ride-Pooling, verstanden als Fahrgemeinschaft, die über eine Plattform zustande kommt. Die Literaturanalyse zeigt eine uneinheitliche Begriffsverwendung für solche Fahrgemeinschaften auf, in der Schweiz ist jedoch der Begriff Car-Pooling üblicher, weshalb nachfolgend dieser Begriff verwendet wird. Anhand der Einflussfaktoren der Akzeptanz, sollen «Hebel» identifiziert werden, wie die zukünftige Nutzung von Car-Pooling gesteigert werden kann, insbesondere bei Personen, die heute im Pendlerverkehr alleine unterwegs sind. Untersucht werden Einflussfaktoren auf unterschiedlichen Ebenen: Individuelle Merkmale (u.a. psychologische Faktoren), strukturelle Rahmenbedingungen (z.B. Kapazitäten der Strassen, Staus, Anhaltemöglichkeiten, Parkplatzangebote, reservierte Fahrspuren) und angebotsspezifische Merkmale (z.B. Fahrzeuge, Buchungsablauf, Preise, Bezahlungsablauf, Matching-Prozess, Klarheit und Einfachheit der Buchungsplattform). Über den folgenden Link können der Schlussbericht inkl. die Informationen zur Erhebung (Metadaten) bezogen werden: https://www.mobilityplatform.ch/de/research-data-shop/product/1752

Results

Die Ergebnisse des vorliegenden Forschungsprojekts zeigen, dass Car-Pooling einer deutlichen Mehrheit von mehr als 70 Prozent der Autobesitzer/-innen in der Schweiz bekannt ist und von ihnen als gute Idee gesehen wird. Nur ein kleiner Prozentsatz von weniger als 20 Prozent aller Autobesitzer/-innen zieht jedoch eine Nutzung von Car-Pooling in Erwägung. Die beiden wichtigsten Einflussfaktoren der Akzeptanz von Car-Pooling sind die Einschätzung, ob genügend Personen Car-Pooling nutzen, damit das System funktioniert (kritische Masse) sowie die Beurteilung des Nutzens von Car-Pooling. Die kritische Masse wird von der Mehrheit (rund drei Viertel) als nicht gegeben beurteilt. Bezüglich Nutzen ist vor allem die Flexibilität hervorzuheben. Diese wird aktuell bezogen auf Car-Pooling mehrheitlich negativ beurteilt. Insgesamt zeigen die empirischen Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeit auf, dass der Problemdruck, Car-Pooling zu nutzen, derzeit noch deutlich zu tief ist. Ohne eine Erhöhung dieses Problemdrucks ist in Zukunft trotz aktueller Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Sharing Economy keine nennenswerte Zunahme der Nutzung zu erwarten. Mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen, die dem Verkehrssystem bevorstehen, ist das Potenzial von Fahrgemeinschaften aus verkehrlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht jedoch zu gross, als dass Investitionen von vorneherein als nutzlos zu betrachten wären. Aus Sicht der Autorenschaft sollte das Thema Car-Pooling trotz aktuell sehr geringer Nutzung weiterverfolgt werden, sodass bei einem über die Zeit starken Anstieg des Problemdrucks das dadurch mutmasslich wachsende Potenzial von Car-Pooling unmittelbar erschlossen werden kann. Die Forschungsarbeit nennt hierzu sechs Schlussfolgerungen, die sich u.a. auf das Framing, den Massnahmenmix zur Förderung sowie die brachliegenden Potenziale und Chancen von Car-Pooling beziehen.