Wir untersuchen die Entwicklung der alten städtischen Honoratiorenverwaltung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zu einer professionellen bürokratischen Verwaltungsstruktur mit immer ausgeprägteren sozialstaatlichen Zügen; eine Entwicklung, in der die Stadtgemeinden den Kantonen und dem Bund in mancher Hinsicht vorausgegangen sind.
Das Projekt liefert Grundlagen zu einer vergleichenden Betrachtung der Entwicklung in verschiedenen Städten der Schweiz. Im Zeitraum von 1870 bis 1940 und verfolgt die ordnungspolitischen und mentalen Veränderungen, die diese Entwicklung begleitet haben. Für die 24 Schweizer Gemeinden, die 1910 als Städte galten, erfassen wir soweit möglich anhand quantifizierbarer Indikatoren die Entwicklung der Gemeindeaufgaben, des Gemeindehaushalts, der Verwaltungsstruktur und besonders der Sozialpolitik. Hauptsächliche Quellen sind neben technikgeschichtlichen und stadtbiografischen Werken namentlich die Geschäftsberichte städtischer Exekutiven, Gemeinderechnungen, Personaletats und die Veröffentlichungen städtischer und kantonaler statistischer Ämter.